VANILLA REX
Parallel Worlds
(8-Song-CD: Preis unbekannt)
Beim Namen VANILLA REX dachte ich ehrlich gesagt zunächst eher an eine neue Puddingkreation als an eine Band und ließ mich erst einmal von »Parallel Worlds« überraschen. Im Nachhinein stellte sich heraus, daß besagtes Werk einiges mit einem Vanillepudding gemeinsam hat. Ich kann mich für beides gleichermaßen begeistern und nicht genug davon bekommen.
Die Band VANILLA REX existiert nunmehr bereits seit knapp 20 Jahren und konnte in jener Zeit auch schon mit einigen Demo-CDs, Sampler-Beiträgen und zuletzt 2004 mit ihrer damals veröffentlichten 3-Song-CD-R »Shadows Of Insanity« aufhorchen lassen. Das aktuelle Album »Parallel Worlds« kann musikalisch grob als Mischung aus typisch DREAM THEATER-lastigen Prog Metal-Passagen und älteren QUEENSRYCHE-Werken beschrieben werden. Die Songs bewegen sich jenseits einer Durchschnittslänge von fünf Minuten und wissen durch harmonische Aufbauten und intelligent eingeflochtene Breaks zu überzeugen. Zudem kann auch die Stimme von Andi Wagener gefallen, die mitunter gar an Charlie Dominici erinnert, der ja für viele Fans der ersten Stunde immer noch DER Sänger des "Traumtheaters" ist. Interessant ist auch die Tatsache, daß VANILLA REX ihr Album in Eigenregie produziert haben und diesbezüglich ebenso ihr Talent unter Beweis stellen konnten, wie es ihnen auch für das Komponieren an sich gelungen ist. Für Fans der Band sei übrigens angemerkt, daß auf »Parallel Worlds« auch der eigenen Vergangenheit Tribut gezollt wird. Mit ›Losing‹ und ›Wasted Life‹ wurden zwei Songs von »Shadows Of Insanity« nochmals veröffentlicht, wobei die Drums neu aufgenommen wurden und auch neu abgemischt wurden. Mit ›2005 - Tears Of A Gargoyle‹ kommt auch ein Song des Demos »Genius Diary« aus dem Jahre 2000 zu neuen Ehren. Dieser Track wurde komplett neu eingespielt und ist quasi als Bonus am Ende der Scheibe zu hören.
Die wechselnde Heftigkeit der durch die Bank guten Songs macht »Parallel Worlds« zu einem gelungenen Album, das wahrlich jedem Anhänger von derlei Klängen munden sollte und mich abermals zum Vergleich mit einem Vanillepudding animiert. Kann Vanille eigentlich süchtig machen?
Angemerkt sei noch, daß diese CD schon einige Monate auf dem Buckel hat und Sänger Andi sich bereits im letzten Dezember aus der Truppe ausgeklinkt hat. Leider ist es VANILLA REX noch immer nicht gelungen, einen neuen Sänger zu finden, weshalb sich jeder, der sich befähigt fühlt, bei dieser Band zu singen, umgehend mit VANILLA REX in Verbindung setzen sollte.
Prog-Pudding |