ADRENALINE MOB – Men Of Honor
CENTURY MEDIA RECORDS/UNIVERSAL
Einen Großteil der Beachtung, die man diesem Unternehmen für seine Debut-EP sowie das bald darauf veröffentlichte Langeisen und die ersten Auftritten schenkte, war wohl der Tatsache zuzuschreiben, daß es sich um eine "Supergroup" im wahrsten Sinne des Wortes handelte. Dabei war das Material des 2012er Albums »Omertà« stark genug, um nicht darauf reduziert zu werden, schließlich wußte die Formation, mit ihrem lässig klingenden, fett-groovenden, zeitgemäß intonierten Metal/Hard Rock-Gebräu rundum zu überzeugen.
Auch der Begriff "Band" wurde eher vermieden, kein Wunder, kann man bei einer Zusammenkunft von Topleuten wie Russell Allen und Mike Portnoy nie wissen, wie langfristig (beziehungsweise ob überhaupt...) eine solche Kooperation geplant ist. Daher wurden ADRENALINE MOB zunächst eher als "Projekt" angesehen, was auch nach der EP »Covertà« nicht wirklich vom Tisch war, auch wenn dadurch zumindest klargestellt wurde, daß es sich definitiv um keine einmalige Geschichte handelt. Absolut nicht, denn mit »Men of Honor« kredenzt uns der Vierer seinen bereits zweiten Longplayer binnen der noch kurzen Existenz. Auf diesem ist zwar Portnoy nicht mehr mit von der (Groove)-Part(y)ie, da sein Nachfolger A.J. Pero jedoch auch nicht gerade ein unbekannter Mann ist, bleibt das "Supergroup"-Etikett auch weiterhin bestehen. Das ist zwar leider nicht immer ein echter Vorteil, denn die eigentliche Kunst ist es bekanntermaßen, einem solchem Term auch mit den Kompositionen gerechtzuwerden. Und das gelingt eben nicht immer, wie unzählige fehlgeschlagene Versuche in der Vergangenheit zur Genüge bewiesen haben.
Nicht so jedoch ADRENALINE MOB, die sich aktuell sogar noch homogener zeigen als zu Debut-Zeiten und ihre Songs dadurch auch strukturierter klingen lassen. Das mag zum einen an der Tatsache liegen, daß die Truppe nun einfach besser eingespielt ist, scheint aber vorwiegend an der offenbar inspirierter denn je zu Werke gehenden Saitenfraktion zu liegen. Da Klampfen-Hero Mike Orlando seit nunmehr knapp zwei Jahren im (früheren?) DISTURBED-Basser John Moyer den kongenialen Partner schlechthin gefunden haben dürfte, macht ihr Zusammenspiel den essentiellsten Bestandteil dieses Album aus. Das ultimative Qualitätssiegel ist aber dennoch Russell allen, der einmal mehr auf eindrucksvolle Manier unter Beweis stellt, daß seine Stimme mit zum Allerfeinsten gehört, das die Szene im Moment zu bieten hat.
Es ist nämlich nicht zuletzt das Organ dieses Hünen, das aus überaus gelungenen, "ohrwurmigen" und hitverdächtigen Krachern wie dem brachialen ›Mob Is Back‹, oder dem mit unmißverständlich anzüglichem Text versehenen ›House Of Lies‹ wahre Perlen macht. Goil!
super | 14 |