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SHAMAN (BR) – Origins
SCARLET/SOULFOOD
»Origins« ist die vierte Scheibe der Band um den ANGRA-Drummer Ricardo Confessori. Es handelt sich um ein Konzeptalbum, daß die Geschichte des jungen sibirischen Kriegers Amagat erzählt, der von seinem Stamm flieht und eine lange beschwerliche Reise durch sein Ich antritt. Die Story und kurze Erklärungen zu den Inhalten der einzelnen Songs finden sich auf der MySpace-Seite:
http://myspace.com/shamanimmortal
Nach kurzem Intro steigen die Brasilianer mit ›Lethal Awakening‹ knallhart ein, was mit dezenteren Keyboards allerdings gelungener ausgefallen wäre. Mit ›Inferno Veil‹ setzen sie noch einen drauf und werden zudem abwechslungsreicher. Thiago Bianchi ist ein hervorragender Shouter in den mittleren Tonlagen, kann jedoch bei den höheren Tönen nicht ganz überzeugen. ›Ego Pt. 1‹ bildet einen schönen, folkloristischen Kontrapunkt, bevor mit ›Ego Pt. 2‹ das erste Highlight der CD folgt. Musikalisch ist die Band ein Ohrenschmaus. Hervorragend auch die Kompositionen und Arrangements die, bis auf einige Keyboardpassagen, nicht überfrachtet wirken. ›Finally Home‹ erinnert streckenweise an MARILLION und ist mit seinem Cinemascope-Refrain der nächste starke Song.
Meine Frau steht übrigens total auf ›Rising Up To Life‹ mit dem wunderschönen Klavier. 3 Minuten und 39 Sekunde, in denen man in Ruhe die Fähigkeiten der Vier aus São Paulo genießen und in höhere Sphären entfleuchen kann. ›No Mind‹ und der letzte Song ›Kurenai‹ sind wieder von der harten Sorte und bilden den Rahmen für zwei coole Prog-Stücke. Mir fällt bei ›Blind Messiah‹ das Klaviersolo auf, und ich muß zu meiner Verwunderung feststellen, daß Tasteninstrumente bei der offiziellen SHAMAN-Besetzung nicht erscheinen.
Beim ersten Hören äußerst irritierend ist die lange Meditationssequenz am Ende des vorletzten Songs ›S.S.D.‹. Weiß man dann allerdings, was einen erwartet, ist es ein schöner Moment, um sich fallenzulassen, zu genießen und Kraft zu schöpfen für den bereits erwähnten abschließenden Nackenbrecher.
Fazit: Geile, abwechslungsreiche Scheibe mit einem tollen Spannungsbogen. Eine der wenigen CDs in den letzten Monaten, die ich gerne am Stück höre und denen ich auch gerne intensiver zuhöre.
super | 15 |
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