SHATTERED HOPE (GR) – Absence
SOLITUDE PROD. (Import)
Wenn eine Band den Einstieg in ein Album mit einem Song bestreitet, der mehr als 13 Minuten dauert, dürfte sich die Frage nach dem Stil fast schon von selbst beantwortet haben. Und wie vermutet, beweisen die Griechen SHATTERED HOPE auf »Absence« nachhaltig, daß sie sich mit Haut und Haar dem Doom verschrieben haben. Der Sechser bewegt sich dabei zwar vorwiegend auf vorgegebenen Pfaden, hinsichtlich der atmosphärischen Vortragsgestaltung wird man aber doch weit mehr als bloß jene Klientel ansprechen können, die sich immer noch vorwiegend zum Doom Metal in Machart der 90er Jahre mit derbem Death Metal-Gesang hingezogen fühlt. Da es SHATTERED HOPE nämlich auch blendend verstehen, für tiefschürfende Breitwand-Sounds fernab von jeglichem Todesmörtel-Anteil zu sorgen, stellt dieses Debutalbum (dem zwei Demos vorangegangen sind) auch einen Leckerbissen für Freunde von dramatisch intonierten und arrangierten Monumentalepen dar. Speziell deshalb bin ich geneigt, »Absence« als Doom/Death in "Hollywood"-Version zu bezeichnen.
Das an sich nicht ganz ungefährliche Unterfangen, den Zuhörer trotz zahlreicher "Überlängen" zu fesseln, bewältigen die Hellenen mit Bravour und das trotz des Umstandes, daß hier erst gar nicht versucht wird, durch etwaige Kabinettstückchen an den Instrumenten zusätzlich für Aufsehen zu sorgen. Die drohende Gefahr, durch jenseits der "Norm" liegende Songlängen in purer Langeweile zu enden, umschiffen SHATTERED HOPE vielmehr durch ihre wahrlich packende Atmosphäre.
Was auf diesem Album zählt ist demnach in erster Linie die diesbezügliche Umsetzung der Kompositionen, und speziell dabei haben die Griechen in der Tat alles richtig gemacht!
beeindruckend | 12 |
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