SLOWMOTION APOCALYPSE – My Own Private Armageddon
SCARLET/POINT MUSIC
An und für sich gar nicht schlecht klingen die 13 Songs des Debutalbums »My Own Private Armegeddon« der italienischen Band SLOWMOTION APOCALYPSE, aber dennoch war ich nach dem ersten Hördurchgang ob des dermaßen verheißungsvollen Bandnamens, der mir dreckigen Doom in Reinkultur suggerierte, ein wenig enttäuscht. Aber, wie heißt es doch so schön: "Du sollst Dich nicht täuschen!", und genau das ist mir hier passiert.
Sei's drum, statt gepflegter Langsamkeit brettern die Herrschaften viel eher ordentlich drauflos, bieten uns ein sattes, wenn auch nicht mehr wirklich innovatives Brett, das zum Großteil aus melodiösem Death Metal und vereinzelten Metalcore-Klängen besteht. Den Gitarristen muß man zu ihrem Auftritt gratulieren, jede traditionell orientierte Thrash Metal-Band könnte stolz auf ein dermaßen perfekt ausgeführtes Riffing und die hier zu hörenden Soli sein. Generell fällt auf, daß auf Brachial-Passagen der modernen Art nahezu durchwegs verzichtet wird und stattdessen in Manier der alten Schule komponiert wurde, weshalb sich die Songs in Summe als bekömmlich herausstellen. Im Gegensatz zum ungemein variablen und hochklassigen Vortrag der Instrumentalisten steht jedoch der Beitrag von "Sänger" Alberto Zannier, der es weder schafft, ähnlich melodisch zu singen wie seine Bandkumpanen spielen, noch mittels seines Gebrülls für Aufsehen sorgen kann, da er diesbezüglich zu wenig brutal klingt.
Dadurch bleibt ein sehr eigenartiger Beigeschmack eines gut intonierten Albums, dessen Verursacher sich jedoch eventuell um einen weniger irreführenden Namen umsehen sollten.
http://www.slowmotionapocalypse.com/
ordentlich | 8 |