SANCTUARY (US, WA) – The Year The Sun Died
CENTURY MEDIA RECORDS/UNIVERSAL
Bei aller Vorfreude, die Warrel Dane bei den Fans seiner früheren Band nach dem unrühmlichen Ende von NEVERMORE und dem Hinweis auf ein abermaliges, fortan intensives Arbeiten mit SANCTUARY ausgelöst hat, sei angemerkt, daß man sich darauf einstellen sollte, mit »The Year The Sun Died« ein zwar eindeutig von der Handschrift des Meister geprägtes Werk kredenzt zu bekommen, jedoch auch eines, mit dem erst gar nicht versucht wird, an die beiden Göttergaben »Refugee Denied« und »Into The Mirror Black« anzuschließen. Logisch zwar, daß man als Künstler, wenn man sich auf die eigene Vergangenheit beruft, auch an dieser gemessen wird, dennoch sollte man das an sich schon für letztes Jahr angekündigte und im letzten Festivalsommer in Form von ›Frozen‹ und ›The World Is Wired‹ bereits vorstellig gemachte Comebackalbum nur indirekt als Nachfolge-Album zu den beiden legendären SANCTUARY-Drehern betrachten.
Hält man sich nämlich die Entwicklung von Waren Dane danach vor Augen und berücksichtigt zudem all die unterschiedlichen musikalischen Nuancen, die NEVERMORE in den Jahren der Existenz in ihr Soundkostüm integrierten, dürfte der Schritt hin zu »The Year The Sun Died« viel logischer erscheinen. Denn nicht nur, daß der Opener ›Arise And Purify‹ sofort an den NEVERMORE-Schwanengesang »The Obsidian Conspiracy« denken läßt, mich erinnern auch ›Question Existing Fading‹ und ›The Dying Age‹ eher an deren Frühzeit, als daß ich dazu den Namen SANCTUARY bemühen würde, auch wenn Lenny Rutledge und sein seit der Reunion 2010 neuer Co-Pilot Brad Hull (ex-FORCED ENTRY) in ähnlicher Manier loslegen wie Rutledge einst mit Sean Blosl. Aber nicht nur die kraftvollen Metal-Nummern lassen sich in diesem Kontext erklären, auch die melancholischen, tiefschürfenden und emotionalen Ingredienzen, vorausgesetzt man hat das im Jahr 2008 veröffentlichte Dane-Solo-Debut »Praises To The War Machine« in Erinnerung. Tracks wie ›I Am Low‹ oder ›One Finaly Day (Sworn To Believe)‹ schließen für mein Dafürhalten nämlich unmittelbar daran an und ergeben in Summe ein Album, das die Essenz des Schaffens von Warrel Dane enthält und so doch jeden Fan mehr als nur zufriedenstellen müßte, selbst wenn er auf "Höhenlagen" inzwischen bewußt verzichtet.
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