CORONATUS – Fabula magna
MASSACRE RECORDS/SOULFOOD
Nach ihrer letztjährigen musikalischen Reise, die uns durch die »Porta obscura« führte, setzen CORONATUS nun mit einer "großen Geschichte" nach. Die Band mußte dazwischen jedoch umbesetzt werden und verfügt nun am Sangesposten über eine sehr junge Dame mit Namen Lisa Lasch, die auf »Fabula magna« den rockigen Gegenpart zur klassisch ausgebildeten Stimme von Carmen R. Lorch darstellt. Musikalisch, wie auch stilistisch hat sich dagegen kaum etwas verändert, denn es ist immer noch geradezu typischer Gothic-Sound, den uns die "Gekrönten" auf ihrem mittlerweile dritten Album darbieten.
Allerdings muß ich zugeben, daß mich die Formation mit ihrem aktuellen Output noch weniger anzusprechen vermag, als schon in der Vergangenheit. Der Grund dafür ist darin zu finden, daß die Band, die offensichtlich verstärktes Augenmerk auf detaillierte Arrangements gelegt hat und dabei mit Sicherheit auch gute Arbeit verrichtet hat, dabei leider doch reichlich übertrieben hat. Überspitzt formuliert, wirkt »Fabula magna« auf mich so, als ob die Kitsch-Dose nicht nur außer Kontrolle geraten wäre, sondern man den Inhalt der Einfachheit halber gleich großzügig über das gesamte Werk geschüttet hätte. Will sagen, so gelungen und ansprechend die Orchestrierungen auch ausgefallen sein mögen, dermaßen üppig zukleistern hätten CORONATUS ihr aktuelles Scheibchen nun wirklich nicht müssen.
Vor allem für die Mühe, die sich die Band für ihre mehrsprachigen Texte gemacht hat, muß man CORONATUS fraglos respektieren, dennoch wäre es in Summe sinnvoller gewesen, die Songs selbst in eher reduzierter Variante darzubieten.
Auf »Fabula magna« regiert nämlich eindeutig der Bombast und das auf zuckersüße, mitunter sogar regelrecht klebrige Art, so daß es wohl nur wenige Interessenten außerhalb einer eindeutig orientierten "Zielgruppe" geben wird. Sollte übrigens eine exakte Stilbezeichnung für CORONATUS benötigt werden, würde ich denn Begriff "Konditoren-Metal" vorschlagen.
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