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RISING FORCE RECORDS (Import)
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In Zeiten miserabler Absatzzahlen haben etablierte Künstler die Möglichkeit, ihren Katalog auszuschlachten und vom treuen Fanpublikum, das man sich über Jahre erarbeitet hat, noch ein paar Euro zusätzlich abzuschöpfen. Das macht Yngwie Malmsteen mit seinem eigenen Label RISING FORCE RECORDS, wo nun ein Livemitschnitt eines Auftritts vom 7.7.2001 in Seoul auf DVD erschienen ist.
Das ganze spielte sich also zwischen »War To End All Wars« (2000) und »Attack!!« (2002) ab - richtig: Im Gegensatz zu dem, was auf dieser DVD steht, nannte sich die Band damals eigentlich Yngwie J. Malmsteen's RISING FORCE. Anyway. Somit befand sich die Band des exzentrischen Schweden ohnehin im Umbruch, denn Yngwie hatte schon nach dem '99er Album »Alchemy« seinen langjährigen Bassisten Barry Dunaway abgeschossen, so daß der Meister auf »War To End All Wars« alle Saitenklänge selbst eingespielt hatte. Für Liveauftritte stand damals Randy Coven zur Verfügung, der auch auf »Live In Korea« zum Einsatz kam. Die restliche Mannschaft, Mark Boals (v), Mats Olausson (k) und John Macaluso (d), war konstant, doch dieses Konzert dürfte zu den letzten Einsätzen dieser Besetzung gezählt haben, denn schon auf »Attack!!« rückte Yngwie mit komplett neuer Musikergefolgschaft - bestehend aus Doogie White (v), Derek Sherinian (k) und Patrick Johansson (d) - an, zu der sich bei Liveshows dann noch Bassist Mick Cervino hinzugesellte.
Doch zurück zu »Live In Korea«, das allenfalls für Hardcore-Yngwie-Fans geeignet ist. Obgleich die Aufnahmen vom koreanischen Fernsehen stammen (wie man anhand der fest in Bild verankerten Einblendungen mit leicht fremdartigen Schriftzeichen feststellen kann), ist die Qualität teilweise noch nicht mal auf Bootlegniveau. Der Sound ist zu Anfang eine absolute Katastrophe, doch nach einiger Zeit kriegt der Mann am Soundpult dieses Problem halbwegs in den Griff, so daß man beim restlichen Konzert zumindest keine Ohrenschmerzen mehr bekommt. Von Superduperstereo bleibt das Hörerlebnis aber stets meilenweit entfernt. Das Bild ist gar ein konturloser Farbenmatsch, der selbst für eine 2001er Aufnahme indiskutabel ist. Zudem ist die Kameraführung, die teilweise wortwörtlich ins Leere geht, stark verbesserungsbedürftig. Das damals aktuelle Album »War To End All Wars« wird auf der Setlist mit sechs der insgesamt 14 Nummern gewürdigt, doch selbige sind leider definitiv die Schwachpunkte des Programms, so daß »Live In Korea« endgültig nur noch für Komplettisten interessant ist. Diese wenden sich an RISING FORCE RECORDS direkt:
http://www.risingforcerecords.com/
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