Da die Power/Prog-Metaller dieser Tage mit »The Marble Gates To Apeiron« ihren bereits siebten Longplayer innerhalb einer Dekade veröffentlichen, mußte Frontmann Nicholas Leptos unter anderem erklären, wodurch sich ARRAYAN PATH von der Konkurrenz unterscheiden.
Wie kann es sein, daß Ihr mehrere Alben in einem Zeitraum veröffentlichen könnt, in dem sich andere noch nicht einmal für ein Studio entscheiden haben?
Das ist wohl unserer Bandphilosophie zuzuschreiben, die lautet permanent an Songs zu arbeiten. Solange es uns nicht an Ideen mangelt, wird sich daran auch nichts ändern. Im Prinzip könnten wir sogar ein Album jährlich in Umlauf bringen. Dazu fehlt aber leider das Geld.
Eurem aktuellen Dreher habt Ihr eine gehörige Portion Härte mehr verabreicht als den Vorgängern. War das Eure Intention?
Ja. Wir wollten wieder schneller und heftiger zur Sache gehen. Unsere letzten Scheiben waren thematisch von einem epischen Ansatz geprägt, und daher mußte auch die Musik entsprechend angelegt werden.
Texte scheinen bei Euch generell im Fokus zu stehen und nicht nur Beiwerk zu sein. Korrekt?
Auf jeden Fall! Obwohl es leider in keiner Relation zu den Verkaufszahlen steht, wie anspruchsvoll die Texte sind. Es gibt schließlich jede Menge Scheiben, die aufgrund der musikalischen Darbeitung weltweit überaus erfolgreich geworden sind, über lyrisches Mittelmaß aber nicht hinauskommen. Ein Album, daß nur aufgrund seiner ansprechenden Lyrik bekanntgeworden wäre, kenne ich dagegen nicht. Wir sind aber bestrebt, ein ausgewogenes Maß aus Musik und Texten abzuliefern.
Das ist Euch erneut gelungen. Wobei einmal mehr auffällt, daß Ihr mythologische und geschichtliche Themenkreise bevorzugt. Hat jemand von Euch eine fundierte Ausbildung auf einem dieser Gebiete?
Nein, nicht wirklich. Ich muß aber zugeben, daß Geschichte schon in der Schule mein Lieblingsfach war und ich meine Vorliebe dafür nicht abgelegt habe. Die Mythologie verfolgt mich sogar noch länger, denn unser Vater hat uns schon in ganz jungen Jahren zu diversen Kultstätten geschleppt und später mit uns manches sogar vor Ort diskutiert. Da ist nicht nur viel hängengeblieben, sondern wohl auch der Grundstein als wichtigste Inspirationsquelle für meine Band gelegt worden.
Und ist es auch geblieben, wenn ich mir Euer Frühwerk ansehe.
Korrekt. Schon unser Debut »Road To Macedonia« war davon prägt. Das ist inzwischen zwar schon mehr als 15 Jahre her, ist aber zumindest von den Texten her immer noch relevant. Auch zur Musik kann ich nach wie vor stehen, bemerke aber retrospektiv betrachtet vieles, daß man besser hätte machen können, oder zumindest sollen. Doch was soll's, die Zeit kann man nun mal nicht zurückdrehen, und außerdem bin mich mit dem aktuellen Album sehr zufrieden. Es zeigt exakt, wo und wofür ARRAYAN PATH 2020 stehen.
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