RUSHMOON
Kill Your Lovers...
(11-Song-CD: € 12,-)
Weshalb es die fünf Bayern darauf angelegt haben, ihre Klientel zu verspeisen, entzieht sich meiner Kenntnis, zumindest aber passen Albumtitel und das Haigebiß auf dem Cover verdammt gut zusammen und deuten exakt darauf hin. Ganz so aggressiv, wie man jetzt vermuten könnte, gehen die Burschen von RUSHMOON zwar nicht zur Sache, doch eine gewisse Bissigkeit ist den elf, recht abwechslungsreich strukturierten Tracks auf jeden Fall anzumerken. Das Quintett vermengt traditionellen Hard Rock, Heavy Metal und Heavy Rock der groovenden Sorte mit Elementen des sogenannten "modernen" Metal zu einer überaus zündenden, aber auch eigenständigen Melange und kommt dabei zumeist überaus effektiv aus den Boxen. Zwar klingt die Stimme von Frontmann Christian Binder mitunter ein klein wenig gequält, doch wenn es richtig groovig und furztrocken rockend zur Sache geht, vermag der Kerl mit seinem markanten Organ sehr wohl, für Akzente zu sorgen. An sich hätten die Burschen auf Nummer Sicher gehen und ausschließlich ihr eigenes Repertoire präsentieren können, in dem sich einige potentielle Hitkandidaten befinden, wie der erdige Hard Rock-Einstieg ›Hellcome‹, das dezent NWoBHM-getünchte ›I'm Electric‹, oder auch der zeitgemäß-amerikanisch tönende Groove-Rocker ›Dance Into The Fire‹, allerdings haben sich die Burschen obendrein an ein Experiment gewagt und sich an einer, meiner Meinung nach, völlig "unrockbaren" Nummer versucht. Gerade damit könnte es RUSHMOON nun gelingen, auch von aufgeschlossenen Radiostationen gespielt zu werden, denn aus ›Blue Monday‹ ist ein wahrlich amtlich rockendes Gerät geworden, das nicht nur weltbekannt ist, sondern obendrein nun auch (im Vergleich zum Original) exakt über jene Eigenschaft verfügt, die den Großteil der Kompositionen dieser Band ausübt, nämlich mächtig Popo zu treten!
Autsch! |