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AMASEFFER – Slaves For Life - Exodus

INSIDE OUT RECORDS/SPV

Basierend auf der aus dem alten Testament stammenden Geschichte des Auszugs der Israeliten aus Ägypten, hat sich die hierzulande bisher noch völlig unbeschriebene Formation AMASEFFER aus Israel an ein sehr ambitioniertes Konzept herangewagt. Für ihren vakanten Posten am Mikro haben sich die drei Musiker in Skandinavien umgesehen und Mats Leven für den Gesang verpflichtet, was sich aufgrund der variantenreichen Stimme dieses Mannes als Gewinn für die Truppe entpuppt. Auch wenn die Thematik nicht direkt vergleichbar ist, könnte es AMASEFFER bereits mit diesem Album gelungen sein, ein ähnlich unsterbliches Monumentalepos im Stile von "Ben Hur" abgeliefert zu haben. Großes Kino ist es in jedem Fall, das den Zuhörer hier erwartet, denn die Jungs haben ihre Tracks nicht nur perfekt zu einem sehr homogenen Erscheinungsbild, im Sinne eines Soundtracks zur dementsprechenden Umsetzung des Themas auch auf der Leinwand umgesetzt, sondern wissen zudem auch noch, mit einer nicht minder opulenten Produktion aufzufahren. Basierend auf multiplen Klangeskapaden für die der Begriff "Progressive Rock" schlichtweg nicht ausreicht, um die Chose mit Worten zu beschreiben, wissen AMASEFFER dieses Album, das übrigens "nur" der erste Teil einer Trilogie darstellt, die innerhalb der nächsten 48 Monate fertiggestellt sein sollte, durch unzählige Einflüsse aus ihrem Kulturkreis interessant, abwechslungsreich, vor allem aber, wie es sich für "großes Kino" eben schickt, ungemein spannend zu gestalten.

Ähnlich mulitkulti wie die Musik selbst ist auch der Gesangsbeitrag ausgefallen. Mats Leven stellt hier nicht nur einmal mehr seine Klasse unter Beweis und kann mit seiner ungemein variablen, von traditionellem Rock, bis hin zur hypnotischen Darbietung im Stile eines Devon Graves reichenden Stimme beeindrucken, auch die weiters zu vernehmenden Damengesänge wissen zu gefallen, aber nicht nur Angela Gossow, die ihr brutales Geröhre in den Dienst der Israelis stellt, gibt es zu bewundern, in ›Zipporah‹ fühlt man sich durch die weiblichen Sangesbeiträge regelrecht verzaubert und direkt in den Nahen Osten versetzt. Für weitere Nuancen sorgen zahlreiche, für jene Region typische, Gesangsmelodien, die auf »Slaves For Life« ebenso in üppiger Anzahl zu vernehmen sind und den Vortrag von Meister Leven gekonnt kontrapunktieren. Doch bevor es für das auf konventionelle Rocksounds spezialisierte und geeichte Ohr zu sehr exotisch wird, muß sehr wohl auch gesagt werden, daß die drei Israelis, die quasi den Stamm der Band bilden, sehr wohl wissen, wie man derlei Klänge in grooviger, zumeist im gepflegten und getragenen Midtempo intonierter, besser gesagt zelebrierter Variante zu gestalten hat, so daß die Chose dennoch Rockmusik-kompatibel bleibt.

Einen ebenfalls nicht zu vernachlässigbaren Beitrag zur "Wirkung" dieses, in allen Belangen beeindruckenden Werkes muß zum Schluß noch der Tatsache zugesprochen werden, daß AMASEFFER sich von einem Symphonieorchester unterstützen haben lassen, das den Kompositionen nachhaltig Tiefgang verabreichen konnte, aber auch die vereinzelten und durchaus zum Spannungsaufbau beitragenden Hörspiel-Sequenzen unterbrechen den Fluß keineswegs, sondern lassen »Slaves For Life« in Summe zu einem wahrlich imposanten Monumentalwerk gedeihen.

http://www.amaseffer.com/

contact@amaseffer.com

super 14


Walter Scheurer

 
AMASEFFER im Überblick:
AMASEFFER – Slaves For Life - Exodus (Rundling-Review von 2008 aus Online Empire 36)
AMASEFFER – News vom 14.06.2006
AMASEFFER – News vom 20.07.2007
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