BRIDES OF DESTRUCTION – Runaway Brides
MASCOT RECORDS/ROUGH TRADE
Mit ihrem Debut »Here Comes The Brides« konnten BRIDES OF DESTRUCTION, die Band rund um Nikki Sixx und Tracii Guns, für Aufsehen sorgen. Spielte man doch genau jene Art von räudigem Hard Rock, den man von eben jenen Herrschaften, die zusammen mit London LeGrande (v) und Scot Coogan (d) die BRIDES OF DESTRUCTION ins Leben riefen, erwarten durfte. Nikki Sixx verabschiedete sich aber schon bald wieder aus dieser Formation und wurde durch Scott Sorry von AMEN ersetzt. Offensichtlich hat sich jener Besetzungswechsel auch auf das Songwriting stark ausgewirkt, denn der Streetrock-Anteil, den man wohl zum Großteil Herrn Sixx anrechnen konnte, wurde auf »Runaway Brides« durch eine satte Dosis Punk Rock substituiert. Nach einem recht verheißungsvollen Intro mit dem Titel ›Aunt Biente‹ steigen die Herrschaften mit ›Lord Of The Mind‹ mit eher angezogener Handbremse ins Geschehen ein. Das folgende ›Dead Man's Ruin‹ rockt im Gegensatz dazu aber wieder reichlich. Amtlich Gas geben die "Bräute" auch bei ›White Trash‹, das als Single veröffentlicht wurde. Hier wird der Punk-Appeal so richtig auffällig, erinnert die Nummer doch eher an Größen jenes Genres als an Street Rock. So weit, so gut, doch leider wurden auch offensichtliche Lückenfüller für die Ewigkeit festgehalten. ›Never Say Never‹ sei hier als Beispiel angeführt. Dieser Song ist vom kompositorischen Aspekt schon nicht unbedingt gelungen und offenbart noch dazu die Schwächen des Herrn LeGrande, der mit seinem doch recht limitierten Stimmumfang hier versucht, Atmosphäre entstehen zu lassen, was sich aber als Bauchlandung erweist.
Irgendwie fehlt der Scheibe einfach das gewisse "Etwas", um zu »Runaway Brides« mit ähnlicher Hingabe abzurocken, wie man es beim Debut machen konnte.
http://www.bridesofdestruction.com/
ordentlich | 8 |