MORNING – Hour Of Joy
BLACK LOTUS RECORDS/TWILIGHT
Für ihr letztes Demo namens »Inside« hatte ich den Niederländern MORNING noch glatt unterstellt, die selbst gewählte Bezeichnung "Dream Metal" noch nicht zu erfüllen, da noch nicht ausreichend Harmonie in den Songs zu vernehmen wäre, um bei Konsum der Scheibe in Träumen zu schwelgen. Nun kontert die Band rund um das Ausnahmesangestalent Saskia van Heugten doch glatt mit einem wahrlich traumhaften Album. Die Gitarren klingen wesentlich gezähmter und Saskia wurde einiges mehr an Freiraum gewährt, wodurch Songs wie ›Perception Of Feelings‹, der Titelsong oder ›Kill The Silence‹ MORNING geradezu verdammen, den karenzbedingten Ausfall von THE GATHERING wettzumachen. Allerdings scheuen MORNING auch nicht davor zurück, ein wenig traditionellere Melodic Rock-Klänge in ihre Kompositionen zu integrieren, weshalb der Vergleich mit ihren bekannteren Landsleuten auch nur ein vager bleiben sollte. In erster Linie obliegt es vor allem Saskia, die Atmosphäre der Tracks perfekt an den Konsumenten zu bringen, was ihr auch nahezu ausnahmslos gelingt. Die Ausnahme besteht in der leider reichlich in die Binsen gegangenen Cover-Version des QUEEN-Gassenhauers ›The Show Must Go On‹, die man sich wahrlich sparen hätte können. Was die Eigenkompositionen betrifft sind MORNING aber ihrer Vorgabe "Dream Metal" einen deutlichen Schritt näher gekommen. In diesem Sinne: Angenehme Nachtruhe!
beeindruckend | 12 |