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MYTHOSPHERE – Pathological

CRUZ DEL SUR MUSIC/SOULFOOD

Gegründet wurde dieses Unternehmen im letzten Jahr mit der Intention, Heavy Metal in traditioneller, puristisch angelegter Version mit der Eleganz des in den 70er Jahren verwurzelten ProgRocks zu kombinieren. Grundsätzlich nicht ganz einfach, doch für erfahrene Recken, wie das bei MYTHOSPHERE nun einmal der Fall ist, wohl kein sonderliches Mirakel.

Ganz offensichtlich nicht, denn die acht Tracks des vorliegenden Debutalbums zeugen nicht nur von spieltechnischer Kompetenz, sondern auch von einer Leichtigkeit, die es eben nur dann geben kann, wenn die Musiker im offenen Dialog zueinandergefunden haben, und in weiterer Folge zu einer Einheit gewachsen sind. Noch vielmehr aber läßt »Pathological« die Freude, mit der dieses Bandprojekt überhaupt erst gestartet wurde, förmlich aus den Boxen sprudeln.

Keine Ahnung, wie es tatsächlich zur Gründung dieser Formation gekommen ist, Fakt ist jedenfalls, daß sich Dana Ortt, Darin McCloskey, Ron McGinnis und Victor Arduini perfekt ergänzen. Bei den drei erstgenannten Kollegen, die allesamt immer noch bei PALE DIVINE tätig sind, scheinen sich im Laufe der Zeit offenbar so einige Songideen angesammelt zu haben, die nicht unbedingt zum traditionell-metallisch dargebotenen Doom der Stammband passen. Eher noch wäre einiges davon, zumindest vom Ansatz her, besser bei BEELZEFUZZ aufgehoben gewesen, der 2014 aufgelösten, ehemaligen Spielwiese von Dana und Darin.

Da den beiden dafür jedoch ein eher feinfühliger und progressiver Gitarrenklang sowie eine dementsprechend verspieltere Vortragsversion vorschwebte, wurde der frühere FATES WARNING- und FREEDOMS REIGN-Gitarrist Arduini kontaktiert. Mit Erfolg, wie durch »Pathological« nachzuvollziehen ist. Denn auch wenn noch keine anderthalb Jahre seit den ersten Proben ins Land gezogen sind, klingt das Ergebnis nach einer langjährigen Reifezeit.

Schon der Opener ›Ashen Throne‹ weiß mit feinen Gitarrenharmonien, einer gehörigen Dosis 70er-Patina (zusammengesetzt aus THIN LIZZY, WISHBONE ASH und BLUE ÖYSTER CULT) und einer unprätentiösen, aber ungemein intensiven Gesangsdarbietung im mittleren Höhenbereich zu gefallen. Daß die Nummer zudem mit einer charakteristischen Hookline und einem auf Anhieb einprägsamen Refrain ausgestattet wurde, läßt den Wiedererkennungswert von MYTHOSPHERE zusätzlich steigen.

Zwar gehen nicht alle Nummern dermaßen flott ins Ohr wie dieser, doch selbst die etwas vertrackter und komplexer angelegten Nummern wie der Titeltrack oder ›Walk In Darkness‹ finden nach mehrmaligen Versuchen den Weg ins Langzeitgedächtnis. Ebenso die von eher psychedelisch intonierten Riffs getragenen Songs wie etwa ›Star Crossed‹, das von der Grundstruktur her durchaus auch zu BEELZEFUZZ gepaßt hätte, in Summe aber geradliniger und fokussierter wirkt als das Material des doch eher freigeistig ausgefallenen, letzten Studioalbums der Maryland-Doom-Rocker »The Righteous Bloom«.

Daß im Verlauf der Spielzeit auch noch Reminiszenzen an frühe RUSH zu vernehmen sind, liegt nicht nur an der Musik selbst, sondern auch an der Atmosphäre. Und wenn einem ab und an gar das Frühwerk von FATES WARNING ins Gedächtnis kommt, liegt das wohl auch an der in manchen Lagen tatsächlich ein wenig an John Arch erinnernden Gesangsstimme.

Die in sich stimmige, musikalische gut ausgewogene Melange wurde im "Tiny Castle Recording Studio" von Noel Muller aufnahmetechnisch offenbar im Konsens mit der Band bearbeitet. Anzunehmen ist, daß der Klang dabei mit Absicht einigermaßen auf "Vintage" getrimmt wurde. Da dieser aber wirklich vorzüglich zum coolen Gebräu von MYTHOSPHERE paßt, kann man auch das Ergebnis der Produktion als positiv betrachten.

Noch Wünsche? Klar, das Cover muß als Shirt in Umlauf gebracht werden, schnellstmöglich bitte!

http://www.facebook.com/mythosphereband

beeindruckend 13


Walter Scheurer

 
MYTHOSPHERE im Überblick:
MYTHOSPHERE – Pathological (Rundling-Review von 2022 aus Online Empire 93)
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