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BUDDERSIDE – Spiritual Violence

MOTÖRHEAD MUSIC/SILVER LINING MUSIC/WARNER MUSIC

Ein klein wenig Glück muß man im Leben einfach haben. BUDDERSIDE-Gründer Patrick Stone hatte es auf jeden Fall, denn er heuerte, nach ersten Erfahrungen im Rock-Business bei ADLER'S APPETITE, bei MOTÖRHEAD an, um als Roadie zu arbeiten. Das klingt zwar noch nicht wirklich spektakulär, muß aber als Grundsteinlegung für eine, zumindest einigermaßen erfolgreiche Bandkarriere betrachtet werden.

Denn ab diesem Zeitpunkt schien es gut für Patrick und seine Band zu laufen. Lemmy nahm sich nämlich persönlich BUDDERSIDE an, und verschaffte den Burschen Auftritte im Vorprogramm seiner Band sowie einen Deal bei dem von ihm gegründeten Label MOTÖRHEAD MUSIC. Das Debüt »Budderside« kam aber trotz gewaltiger Vorschußlorbeeren nicht übermäßig gut an. Zu unausgereift klang der Mix aus unterschiedlichsten Anteilen, den der Fünfer anno 2016 kredenzte.

Seit damals scheint sich die Truppe aber gehörig gesteigert zu haben, so weiß bereits ›Wide Awake‹, der Opener ihres neuen Albums, mit amtlich Druck unter dem Kessel zu überzeugen. Die dezente MOTÖRHEAD-Schlagseite dürfte die Protektionsvorwürfe zwar nicht unbedingt verringern, im Vergleich zum Erstling muß aber attestiert werden, daß BUDDERSIDE gehörig an Wucht zugelegt haben. Das läßt sich auch für ›Pardon Me‹ festhalten, wobei in dieser Nummer die Gitarre von keinem geringerem als Phil Campbell stammt. Mit Lemmy-Reminiszenzen war es das aber auch schon wieder, zumindest mit offensichtlichen. Konterkariert werden diese unter anderem von ›Zen‹, einem zeitgemäßen, stadion-tauglichen US-Hard Rock-Track sowie von dem zusammen mit BUTCHER BABIE-Frontröhre Carla Harvey aufgenommenen ›Amber Alert‹, das alle Modern Metal-Fans erfreuen dürfte. Wovon man sich eher angesprochen fühlt, ist und bleibt aber auch weiterhin Geschmackssache.

Womit wir in der Problemzone angekommen wären: eine durchgehende, stilistische Linie läßt sich nämlich auch auf »Spiritual Violence« nicht unbedingt erkennen. Auf jeden Fall aber hat das Material im Vergleich zu »Budderside« gehörig an Ohrwurmpotential zugenommen. Auch wenn der Megaohrwurm der Scheibe nicht von der Band selbst geschrieben wurde, sondern von Jonny Cash. Der würde den Jungs zu ihrer Version von ›Folsom Prison Blues‹ aber bestimmt gratulieren, denn dermaßen losgerockt hat die Nummer bislang noch nie.

BUDDERSIDE leider auch nicht, wie in weiterer Folge festzustellen ist. Denn erst im ›Daygobah‹ geht es noch einmal dermaßen dynamisch, zwingend und arschtretend zur Sache. Schade irgendwie, daß es den Burschen nicht über die gesamte Spielzeit gelungen ist, dermaßen mitzureißen. Vielleicht steigern sich BUDDERSIDE ja mit dem nächsten Album erneut. Dann sollte es auch mit dem Durchbruch klappen.

http://www.budderside.com/

ordentlich 8


Walter Scheurer

 
BUDDERSIDE im Überblick:
BUDDERSIDE – Spiritual Violence (Rundling-Review von 2021 aus Online Empire 87)
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