ALCATRAZZ [III] – Born Innocent
SILVER LINING MUSIC/WARNER MUSIC
Unglaublich welchen Arbeitseifer der inzwischen 72-jährige Barde Graham Bonnet an den Tag zu legen imstande ist. Da aber nicht nur die Quantität an Veröffentlichungen in der letzten Dekade überaus bemerkenswert war, sondern auch die Qualität, dürfte es nicht wirklich überraschen, daß Graham Bonnet auch unter dem Namen ALCATRAZZ erneut ein feines Gerät abzuliefern imstande ist. Da er inzwischen auch seine alten Kollegen Jimmy Waldo (k) und Gary Shea (b) wieder für das Unternehmen begeistern hat können, sollten schon im Vorfeld sämtliche Diskussionen zur Frage, ob es sich denn bei »Born Innocent« nicht eher um ein Album der GRAHAM BONNET BAND handeln würde, verstimmen, selbst wenn der aus eben jener stammende Drummer Mark Benquechea ab sofort auch bei ALCATRAZZ mit von der Partie ist.
Blieb also nur noch die Frage nach dem Saitenhexer zu klären, der für dieses Unternehmen seit jeher überaus essenziell gewesen ist. Und speziell diesbezüglich hat Meister Bonnet eine ganze Menge zu bieten! Zum einen konnte er kurz vor der Veröffentlichung mit Joe Stump einen in der Szene keineswegs unbekannten Kollegen als neuen Gitarristen präsentieren, der ab sofort bei ALCATRAZZ für entsprechende Klänge sorgen wird.
Da der nicht nur als Solokünstler, sondern auch durch seine Arbeiten mit REIGN OF TERROR und HOLYHELL bekanntgewordene Flitzefinger jedoch aus terminlichen Gründen nicht wirklich die Möglichkeit hatte sich auf »Born Innocent« bereits entsprechend in Szene zu setzen, hält sich sein Betrag noch in Grenzen. Das jedoch stellt aber kein Problem dar, denn Graham hat es nicht nur geschafft, renommierte Kollegen wie den vor kurzer Zeit verstorbenen Bob Kulick, ANNIHILATOR-Mastermind Jeff Waters oder Nozomu Wakai zur Mitarbeit zu gewinnen, auch einige seiner ehemaligen Kollegen konnte er erneut zur Mitarbeit animieren. Etwa Chris Impellitteri, der dem eröffnenden Titelsong seinen Stempel aufdrückt, oder Steve Vai, der ›Dirty Like The City‹ komponiert und auch saitentechnisch veredelt hat.
Gesondert hervorgehoben werden sollte noch die abermalige Kooperation von Graham Bonnet mit seinem früheren EZOO-Kollegen Dario Mollo. Mit dem Italiener an der Klampfe liefern ALCATRAZZ nämlich mit dem fett groovenden Hard Rock-Hammer ›Something That I Am Missing‹ und dem schwer nach früheren MSG-Elaboraten tönenden ›Warth Lane‹ die absoluten Glanzlichter dieses wirklich gelungenen Albums.
http://myspace.com/alcatrazzofficial
beeindruckend | 13 |