KILL PROCEDURE – Brink Of Destruction
FC METAL RECORDINGS
Auch wenn dieser Bandname bislang noch völlig unbekannt ist, sollte zumindest Oberhaupt Lou St. Paul noch ein Begriff sein. Schließlich hat uns der US-Amerikaner mit seiner Stammformation WINTER'S BANE mit »Heart Of A Killer« in den frühen 90er Jahren eine wahre US-Metal-Edel-Perle beschert. Dieser hätte »Brink Of Destruction« an sich bereits 1995 nachfolgen sollen, aufgrund der doch deutlich härteren Ausrichtung wurde das Album jedoch von der Plattenfirma damals auf Eis gelegt. Durchaus möglich, daß auch der Abgang von Tim "Ripper" Owens damit zu tun hatte, der kurz davor die Chance wahrnehmen durfte, bei JUDAS PRIEST einzusteigen und man erst einmal abwarten wollte, wie es weitergehen würde. Das alles ist aber längst Geschichte, und nun scheint die Zeit reif (und es wurde auch ein Label gefunden) für die Veröffentlichung des damals zweiten WINTER'S BANE und zugleich eigentlich ersten KILL PROCEDURE-Albums.
Als ob das nicht schon verwirrend genug wäre, sei übrigens noch hinzugefügt, daß Lou in KILL PROCEDURE generell das Vermächtnis dieser US-Metal-Legende zu sehen scheint. So hat er nämlich als neuen Bandnamen einen Track von »Girth« auserkoren, während die auf »Brink Of Destruction« verewigten Songs in anderer Reihenfolge und teils anderen Versionen bereits auf dem 1995er WINTER'S BANE-Demo »Season Of Brutality« zu hören waren.
Nachvollziehbar erscheint die Umbenennung der Band generell, denn »Brink Of Destruction« ist von »Heart Of Killer« in der Tat meilenweit entfernt. Zum einen, weil das Material deutlich heftiger klingt und auch der technische Aspekt deutlich stärker in den Fokus gerückt war. Im Verlauf der Spielzeit kommt zudem eine mehr als nur deutliche MEGADETH-Schlagseite zum Vorschein, die dem vielschichtigen, technisch anspruchsvollen Metal aber gut steht. Aber auch eine Art CACOPHONY mit Thrash-Ambitionen kann man sich als Vergleich vorstellen, schließlich enthält »Brink Of Destruction« jede Menge technische Finessen, eingebettet in satte Härteeinlagen. Diese stammen nahezu ausnahmslos aus Meisterhand, schließlich ist das Album vom durchweg präzisen und knallharten Riffing des Chefs geprägt. Der ist fraglos ein grandioser Saitenhexer, leider aber kein begnadeter Barde, weshalb man beim Hörgenuß im Endeffekt dann doch Abstriche machen muß. Vor allem in den hurtigeren Passagen versucht es Lou zu sehr, mit Gewalt auch gesanglich mithalten zu können. Das klappt aber leider nicht unbedingt, sollte aber Interessenten mit Vorliebe für die genannten Referenzen nicht weiter stören.
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