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APOCALYPSE (US, MI) – Apocalypse/Rewind

ARKEYN STEEL RECORDS (Import)

Mit zu den wohl am häufigsten gebrauchten Bandnamen zählt seit mehreren Dekaden APOCALYPSE. Auch in Michigan taten sich irgendwann in den späten 80ern/frühen 90er Jahren vier junge Männer unter diesem Namen zusammen, um fortan gemeinsam jene Musik zum besten zu geben, die ihnen am Herzen lag. Damit schaffte es das Quartett zwar leider Zeit des Bestehens nicht wirklich groß rauszukommen, konnte sich aber zumindest einige treue Fans erspielen. Selbstredend auch hier bei uns in Übersee, selbst wenn keine Demotapes in Umlauf gebracht wurden, sondern als erstes Lebenszeichen das selbstbetitelte Debutalbum anno 1994 aufgelegt wurde. Dieses war in diversen Plattenläden problemlos zu beziehen, wie etwa bei HELLION RECORDS.

Geprägt war »Apocalypse« von einer griffigen, aber dennoch verspielten Gangart, derentwegen sich wohl vorwiegend jene Heavy Metal-Fans für die Formation begeisterten, die ansonsten Bands wie QUEENSRŸCHE, LETHAL, CRIMSON GLORY oder HEIR APPARENT sowie darüber hinaus auch weniger bekannten Stoff von Underground-Heroen à la ZAXAS bevorzugten. Bemerkenswert an den teils verschachtelt strukturierten Tracks war zum einen, daß den Musikern zu keiner Sekunde der "rote Faden" abhandengekommen war und zudem, daß auch APOCALYPSE in Person von Jerry Keyzer einen Sänger im Line-up hatte, dessen Stimmvolumen offenbar einige Oktaven umfaßte und er dieses voll auszureizen imstande war, ohne auch nur ansatzweise ins Wanken zu geraten.

Erfolg hatte die Band aber dennoch leider nie wirklich. Da half auch das 1998 nachgeschobene, noch ein wenig abgefahrenere und durch unzählige Akustik-Passagen (durch die APOCALYPSE auf dem Zweitwerk immer wieder mal an die leider auch nicht unbedingt erfolgsgekrönten Jungs von MAS OPTICA erinnert) noch verspielter klingende Zweitlingswerk »Rewind« nichts. Noch nicht einmal die zumindest phasenweise durchaus vorhandene Annäherung an den damaligen "Zeitgeist" in Form von fetten Grooves. Dadurch läßt sich zwar retrospektiv behaupten, APOCALYPSE hätte im Prog/Power Metal etwas vorweggenommen, das erst gut eine Dekade später von Bands wie SYMPHONY X mit Erfolg vorexerziert werden sollte, vom Vierer aus Michigan hat man aber danach dennoch nie wieder etwas zu hören bekommen.

Interessenten bekommen nun aber dennoch die Chance, sich am edlen Gebräu von APOCALYPSE zu ergötzen. Das Spezialitäten-Label ARKEYN STEEL RECORDS aus dem griechischen Thessaloniki hat sich nämlich löblicherweise einmal mehr einem Underground-Thema angenommen und bringt »Apocalypse/Rewind« als Doppeldecker in streng limitierter Auflage von 500 Exemplaren auf den Markt. Zwar konnten keine unveröffentlichten Songs als Bonusmaterial ausfindig gemacht werden, die insgesamt 16 Nummern (mehr scheinen APOCALYPSE nicht geschrieben beziehungsweise aufgenommen zu haben) liefern aber immerhin mehr als 90 Minuten feinsten Stoff.

Der im Vergleich zum Original deutlich drückendere Sound (der griechische Studio-Tausendsassa Kostas Scandalis hat sich um das Remastering gekümmert und ganze Arbeit geleistet!) sowie ein fettes Booklet, das neben sämtlichen Texten auch jede Menge Photo-Material enthält, dürften die Neuauflage aber dennoch auch für stolze Besitzer der Original-Scheibletten interessant machen.


Walter Scheurer

 
APOCALYPSE (US, MI) (Besetzung 1) im Überblick:
APOCALYPSE (US, MI) – Apocalypse/Rewind (Re-Release-Review von 2017 aus Online Empire 72)
© 1989-2024 Underground Empire


 
In Vorbereitung!
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