CAMEL OF DOOM – Psychodramas
VOICE OF AZRAM
Andere LĂ€nder, andere Sitten. WĂ€hrend sich in Norwegen das LONELY KAMEL mit bluesigen Classic/Stoner Rock-Sounds abmĂŒht, um sich Fans zu erspielen, trĂ€gt in GroĂbritannien ein "Alleinunterhalter" namens Kris Clayton gehörig auf und suggeriert uns ohne nĂ€here Details kennen zu mĂŒssen, in welchem Tempo sich er als "Paarhufer" bewegt.
Und in der Tat hat es der bereits seit 2002 unter diesem Banner aktive Musiker alles andere als eilig und legt obendrein auch sehr viel mehr Wert auf AtmosphĂ€re als auf alles andere. Die meiste Zeit ĂŒberkommt den Zuhörer sogar ein regelrecht beklemmendes GefĂŒhl, wobei vor allem das ĂŒber 21 Minuten andauernde âșMachine Of Annihilationâč geradezu apokalyptisch anmutet und durch dezentes Industrial-Flair dem Songtitel wahrhaftig alle Ehre macht. Bevor man sich jedoch darauf ĂŒberhaupt erst einlassen kann, geht es zunĂ€chst in fieser Doom-Marschrichtung mit âșThe Anger Of Anguishâč los, in dem man als EinfluĂquellen sowohl YOB wie auch SLEEP vernehmen kann. Danach wird es ein klein wenig entspannter, wobei es vor allem die gehörige Portion Space/ProgRock in bewĂ€hrter HAWKWIND/PINK FLOYD-Manier ist, die âșFrom The Sixth Towerâč zur Geltung kommen lĂ€Ăt. Das nur knapp drei Minuten andauernde Intermezzo âșSelf Hypnosis I: The Manualâč lĂ€Ăt dagegen kaum Zeit zum Durchschnaufen und erweist sich als zwar erneut von Slow Motion in Moll geprĂ€gt, wirkt dabei aber nicht minder bedrĂŒckend und lĂ€Ăt Frohnaturen wohl einzig ob der eher "radio-tauglichen" Spielzeit aufatmen.
Sicher kein FrĂŒhstĂŒcksalbum, um auf Touren zu kommen, doch bei aller Bedrohlichkeit und BeklemmungszustĂ€nden dennoch eines das ohne innere Abwehrhaltung zu konsumieren ist.
http://www.camelofdoom.com/
Walter Scheurer
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