TRACEDAWN – Lizard Dusk
DRAKKAR RECORDS/SONY MUSIC
Zwar konnten diese Finnen bereits mit ihrem selbstbetiteltem Debut für Aufsehen sorgen, und mit dem zweiten Album »Ego Anthem« schien der Startschuß für den Beginn einer erfolgreichen Karriere erfolgt sein, doch offenbar geriet, trotz überaus positiver Resonanz und nachfolgender Gastspielreisen (unter anderem mit ENSIFERUM), ein wenig Sand ins Getriebe der Melo-Death/Modern-Metaller. So sah man sich zu Beginn des letzten Jahres mit dem diversen Querelen konfrontiert, die im Ausstieg von Aushängeschild und Frontmann Antti Lappalainen gipfelten, den es erst einmal zu ersetzen galt. Als idealer Nachfolger entpuppte sich der frühere AMORAL-Grunz-Gurgler Niko Kalliojärvi, der sich jetzt bei TRACEDAWN den Gesang nahezu brüderlich mit Gitarrist Tuomas Yli-Jaskari teilt, wobei letzterer für den Klargesang zuständig ist. Von daher zeigt sich die Truppe nunmehr noch ein wenig abwechslungsreicher, während man stilistisch selbstredend kaum merklich von der Linie abgewandt hat und immer noch in "zeitgemäßen" Gefilden agiert. Aber auch dabei ist ein Entwicklungsprozeß erkennbar, denn die harschen (Melodic) Death-Elemente haben deutlich an Heftigkeit zugelegt, während die Melodien mit einer Extraportion "Zuckerguß" versehen wurden.
Nicht zuletzt dadurch wird man wohl den schwedischen Kollegen von SCAR SYMMETRY durchaus Konkurrenz zu machen imstande sein, auch wenn man deren zwingendes Melodik-Gefühl noch nicht ganz erreicht. Aber nicht nur Fans dieser Formation werden an »Lizard Dusk« ihre Freude haben, durch die zahlreichen, mannigfaltigen, immerzu aber dem Begriff "modern" zuzuordnenden Elemente, die von heftig bis progressiv reichen und sowohl feinstrukturierte Instrumentalpassagen wie auch jede Menge an Wucht beinhalten, sollte sich auch jene Zielgruppe die üblicherweise DARKSOILBODOMFLAMES huldigt, von diesen Finnen angesprochen fühlen.
gut | 11 |