LACRIMOSA – Fassade
HALL OF SERMON/EAST WEST
Das hätten sich die zahlreichen Kritiker in den Anfangszeiten von LACRIMOSA auch nicht träumen lassen: daß die vermeintlichen "Düster-Fuzzies" mal solche Musik machen würden. Auf der neuen Platte »Fassade« haben sich LACRIMOSA endgültig von allem getrennt, das man als Metal, Rock, Gothic, Dark Wave oder was auch immer bezeichnen könnte. »Fassade« ist Klassik, moderne Klassik. Der einzige Song mit rocktypischen Strukturen ist das vorab ausgekoppelte ›Der Morgen danach‹, während alle anderen Stücke als kleine Opern oder Sinfonien anzusehen sind - vor allem der Titelsong, der sich in drei Sätzen über die gesamte CD verteilt und mit einer Gesamtspielzeit von 22 Minuten den Hauptteil der aktuellen CD ausmacht. Der Song ›Senses‹ läßt hingegen an die neue THERION-CD »Secret Of The Runes« denken. Ansonsten bleibt festzustellen, daß auf »Fassade« klassische Instrumente gar einen höheren Stellenwert besitzen als Gitarre, Baß und Schlagzeug, so daß LACRIMOSA bei ihren alten Fans hier und da auf Verwunderung stoßen werden, sich jedoch die Möglichkeit eröffnet haben, zu ganz neuen Hörerschichten vorzudringen.
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