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MINUETUM – Haunted Spirit
7HARD/H'ART
Ich kann's ja ĂŒberhaupt nicht leiden, wenn ich eine Website öffne und mir ohne Vorwarnung Musik entgegenbrĂŒllt. Und so erwischen die Griechen bei mir einen ziemlich schlechten Start, obwohl der Song ganz in Ordnung ist. Also wird tief durchgeatmet und das Debutalbum »Haunted Spirit« in Angriff genommen. Nach einem unnötigen, dankenswerter Weise recht kurzem Intro geht's mit brachialem Ummtata-Metal gleich in die Vollen. âșThe Dark Halfâč drischt ultrahektisch und mit viel zu dominantem Schlagzeug auf meine Nerven ein. Zudem ist der Sound etwas schwach auf der Brust, und SĂ€nger Dimitris Zacharopoulos kann sich gegen die Instrumente nur schwer durchsetzen. Etwas zivilisierter geht's bei âșThe Tribe Is Callingâč zur Sache, auch wenn ich Schlagzeuger Nicos Parotidis gerne ein Bein festbinden möchte, damit er seine Doublebass-Tiraden unterlĂ€Ăt. Ein guter Refrain, leichte Prog-Elemente und ein Malmsteen-inspiriertes Gitarrensolo erfreuen dagegen mein Herz. Auch âșFollow Usâč kann musikalisch ĂŒberzeugen, doch spĂ€testens hier wird deutlich, daĂ der SĂ€nger das schwĂ€chste Glied in der Kette ist. Immerhin, seine Stimme gefĂ€llt mir, und es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. âșKey To Gloryâč fĂ€llt dann extrem ab. GequĂ€lt und bemĂŒht arbeiten sich MINUETUM durch das Lied, aber es geht noch schlechter: âșHero Divineâč ist öde und wird auch durch das gute Gitarrensolo nicht gerettet. Es folgt mit âșTime To Flyâč nun die Mucke, die dem interessierten Musikliebhaber auf der Website entgegenschallt. Abwechslungsreich und kraftvoll rocken die Griechen hier ab. Ein guter Song, doch wieder dĂ€mpfen der Gesang und vor allem die Background-/Chorvocals meine Begeisterung. Besser lĂ€uft's da beim anschlieĂenden âșGhost Kingâč. Frisch von der Leber weg musiziert man fröhlich vor sich hin und wĂŒrzt das Ganze mit etwas âșGreensleevesâč. Kurz vor SchluĂ der beste Song des Albums: âșInto The Nightâč. Zwischendurch gekonnt das Tempo verschleppend, liefert das Quintett guten Power Metal mit einem Refrain, der sich in die GehörgĂ€nge krallt. Auf einem Album dieser Musikrichtung darf ein Song epischer GröĂe nicht fehlen, dachten sich wohl die Griechen und schlieĂen ihr Debut mit dem 10-minĂŒtigen âșEternal Twilightâč. Sechs Minuten LĂ€nge hĂ€tten allerdings voll und ganz gereicht, denn zeitweise ist es doch etwas langatmig. Zudem wird das StĂŒck am Ende völlig uninspiriert ausgeblendet, anstatt mit einem ordentlichen Kracher einen nachhaltigen SchluĂpunkt (oder sogar Höhepunkt) zu setzen.
MINUETUM haben ein solides Debut abgeliefert. Musikalisch mit ordentlichem Potential und Können ausgestattet, kann ich mir vorstellen, daà die Griechen auf dem nÀchsten Album noch einen draufsetzen werden. Bis dahin hat Dimitris Zacharopoulos auch Zeit, seiner Stimme den fehlenden Druck und einen Schuà AggressivitÀt anzutrainieren. Ich bin auf die Zukunft gespannt.
annehmbar | 7 |