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The Battle In The Bands!

Es kann oftmals hilfreich sein, wenn bei einer Band nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen ist, sondern daß es bandintern ein gewisses "kreatives Gefälle" oder moderate Differenzen gibt. Beispiele gibt es sicherlich viele (man braucht nur an die "Duelle" zwischen Ritchie Blackmore und Jon Lord bei DEEP PURPLE-Konzerten zu denken), doch es bietet sich dabei ganz besonders eine Band an, die derzeit mal wieder in aller Munde ist: ACCEPT. Bei der Band gab es früher bekanntermaßen zwei "Teams": Das "Team Tradition" bestehend aus Sänger Udo Dirkschmeider und Drummer Stefan Kaufmann auf der einen Seite, das "Team Fortschritt" bestehend aus Gitarrist Wolf Hoffmann und Bassist Peter Baltes auf der anderen Seite. In diesem Spannungsfeld entstand überragende Musik, während nach dem Ausstieg von Udo Ende der Achtziger und dem anschließenden Beschreiten des melodischeren und als massenkompatibler angesehenen Pfades nur eine belanglose Platte entsprang. Etwas vergleichbares traf auch auf U.D.O. zu: Der Erstling »Animal House«, der ja noch zu einem Großteil aus ACCEPT-Kompositionen bestand, konnte noch dieses gewisse Etwas vorweisen, während die meisten anderen U.D.O.-Platten sicherlich gute Alben sind, doch nie am Ausnahmestatus der alten ACCEPT-Platten kratzen konnten. Kaum waren ACCEPT wieder in der Originalbesetzung zusammen, paßte die Mischung wieder, und beim Comebackalbum »Objection Overruled« verspürte man wieder diesen alten, unvergleichlichen Kitzel. Allerdings sieht man auch, daß die entsprechenden Parteien irgendwann nicht mehr miteinander auskommen können oder wollen, was man im Falle ACCEPT an der oftmals unterkühlten Stimmung bei den Reunionshows 2005 sehen konnte, und ebenso daran, daß Udo auf eine Beteiligung am aktuellen Comeback von ACCEPT verzichtete. Mittlerweile wissen wir, daß Wolf und Peter auch im Alleingang ohne ihren einstigen Gegenpol eine wirklich tadellose Platte vollbracht haben, doch wenn ich ehrlich bin, sind es einfach nicht mehr "meine" ACCEPT, die da auf »Blood Of The Nations« zocken - ebensowenig wie mir U.D.O. jemals einen ähnlichen Kick geben konnte wie die Original-ACCEPT.

Aber damit muß man wohl leben - ebenso wie mit der Erkenntnis, daß manche "Kämpfe" eben doch segensreich sein können. Hätte nie gedacht, daß mir als Pazifist mal ein solcher Satz über die Lippen kommen würde; aber schließlich reden wir hier ja auch von Auseinandersetzungen auf dem Schlachtfeld der Kreativität. Daher halten wir es doch einfach mit TRIUMPH:

Fight The Good Fight!

Stefan Glas

P.S.: Für das aktuelle Coverkunstwerk bedanken wir uns bei Robert Rice, das übrigens den Titel "Pleasure Slave" trägt und - Ihr ahnt es - vom gleichnamigen MANOWAR-Song inspiriert wurde; selbiger stammt aus jener Zeit als MANOWAR zwar schon peinlich, aber musikalisch eben noch überragend waren und darf auch als Beweis für obige "kriegerische" These angesehen werden: Nach »Kings Of Metal«, jenem Album, bei dem diese Nummer als CD-Bonustrack fungierte, stieg Gitarrist Ross The Boss aus, und seit diesem Tag haben MANOWAR den Weg gen kreative Schattenwelt eingeschlagen. Doch zurück zu Robert: Auf seiner "Altered Creations"-Homepage könnt Ihr weitere Kostproben seiner Werke erspähen.

 
 
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