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MAMMOTH WVH – Mammoth WVH

EXPLORER1 MUSIC GROUP/H'ART

Seine Geschichte ist nicht nur aufgrund der Zugehörigkeit zum VAN HALEN-Clan überaus bemerkenswert. Schließlich durfte Wolfgang nicht nur bereits als knapp 16-jähriger Jungspund den Viersaiter in der Band von Papa Eddie und Onkel Alex zupfen, nach einigen erfolgreich absolvierten Tourneen hat man ihn ein paar Jahre später auch am zwölften Studioalbum »A Different Kind Of Truth« mitwirken lassen. Doch nicht nur damit hat sich der 1991 geborene, nach Papas Lieblings-Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart benannte Multiinstrumentalist in der Szene einen Namen machen können. Auch durch TREMONTI, für deren 2015 beziehungsweise 2016 veröffentlichte Studioalben »Cauterize« und »Dust« er den Baß bediente, und seinen Betrag zu »God Bless The Renegades«, dem 2020er Soloalbum von SEVENDUST-Leadgitarrist Clint Lowery, war er im Gerede.

Mit »Mammoth WVH« ist er nun aber bestrebt, sich als Künstler völlig unabhängig von jeglichen "Beziehungsgeschichten" zu etablieren, und liefert unter diesem Bandnamen ein Soloalbum im wahrsten Sinne des Wortes ab. Eines, dessen Entstehung auch von der Tatsache mitgeprägt wurde, daß die Krebserkrankung seines Vaters leider doch nicht vollends geheilt war, sondern entgegen allen Hoffnungen, auf heftigste Weise zurückgekehrt war. Die dadurch inspirierte Nummer ›Distance‹ erwies sich nicht nur als Katharsis für Wolfgang, sondern trotz des traurig-tragischen Hintergrundes, auch als durchaus bemerkenswerter Einstieg ins Musikbusiness für ihn als Solokünstler.

Als solcher hat er nun sein erstes Album auch eingespielt, auch wenn er durch die Namenswahl unmißverständlich seine Familienzugehörigkeit zu erkennen gibt. MAMMOTH war schließlich der Name der Band von Eddie und Alex, bevor man sich dazu entschied, fortan als VAN HALEN die Welt zu rocken. Da Wolfgang ursprünglich als Drummer seine musikalische Karriere begann, sollte es nicht weiter verwundern, daß er die auf dem vorliegenden Debut enthaltenen 14 Songs nicht nur im Alleingang komponierte, sondern für die Aufnahmen auch sämtliche Instrumente einspielte und den Gesang beisteuerte.

Doch so löblich und nachvollziehbar diese Entscheidung auch gewesen ist, hätte sich der gute Mann wohl durchaus einen Gefallen damit getan, auch andere Kollegen hinzuzuziehen. Zum einen, weil durch etwas akzentuierteres Drumming im Verlauf der Spielzeit nicht der Anschein erweckt würde, der Grund-Groove wäre in nahezu allen Tracks ähnlich angelegt worden. Und zum anderen, weil ihm der eine oder andere erfahrene Songwriter sicherlich auch den Rat gegeben hätte, nicht allzu sparsam mit Hooks umzugehen. Daß man ihn darüber hinaus auch noch davon in Kenntnis setzen hätte können, daß seine nun wahrlich nicht gerade geschmackvolle Wahl des Covermotivs eventuell mit Problemen behaftet sein könnte, da vor einigen Jahre eine junge italienische Modern Metal/Metalcore-Truppe bereits dieses verwendet hatte, erweist sich direkten Vergleich der Wichtigkeit eher als Randnotiz.

Natürlich ist der Kerl ein guter Gitarrist (man höre unter anderem sein Flitzefingersolo in ›Mr. Ed‹), und er versteht definitiv auch etwas vom Komponieren, denn Ansätze, die zum sofortigen Mitmachen animieren, liefert der junge Mann immer wieder. Seine, zumeist im zeitgenössischen US-Hard Rock zu verortenden Tracks zünden aber im direkten Vergleich zur Stadien und Arenen füllenden Konkurrenz, in Summe einfach zu wenig.

So kommt es, daß selbst nach mehreren Durchläufen lediglich die ruhigen Songs den Weg ins Langzeitgedächtnis finden und das als Bonustrack an den Schluß gestellte, aus erklärten Gründen bewegende und emotionsgeladene ›Distance‹ das Highlight einer wohl durchaus auf Popo-Treter-Rock angelegten Scheibe darstellt. Schade, da wäre sicher mehr herauszuholen gewesen.

https://www.mammothwvh.com/

ordentlich 9


Walter Scheurer

 
MAMMOTH WVH im Überblick:
MAMMOTH WVH – Mammoth WVH (Rundling-Review von 2021 aus Online Empire 88)
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