MELIAH RAGE – Warrior
METAL ON METAL RECORDS (Import)
Vom Glück gesegnet waren die Power/Thrash-Urgesteine aus Boston zwar ohnehin bislang noch nie, viel ungünstiger als zuletzt kann es allerdings gar nicht laufen. Denn kaum, daß es die Truppe endlich wieder einmal geschafft hatte, einen kompetenten Business-Partner zu gewinnen und mit diesem ein Hammeralbum namens »Dead To The World« in die Welt zu setzen, läßt Sänger Paul Souza seine Kameraden erneut im Stich. Da kurz darauf auch noch Gründungsmitglied und Gitarrist Anthony Nichols erkrankte, mußte die Band wohl oder übel eine Zwangspause einlegen und verlor logischerweise jede Menge Zeit.
Doch diese Unterbrechung ist nun definitiv zu Ende, die Band hat mit Marc Lopes einen neuen Sänger verpflichtet und kredenzt mit »Warrior« ihr mittlerweile achtes Langeisen. Dieses läßt auf Anhieb erkennen, daß sich MELIAH RAGE auch durch die erzwungene Untätigkeit keinen Millimeter von ihrem eingeschlagenen Weg abbringen haben lassen und die Truppe einmal mehr exakt jene Melange aus US-Power- und Thrash Metal offeriert, für die wir diese Band seit »Solitary Solitude« würdigen.
Will sagen, neben messerscharfen Riffs gibt es einmal mehr donnernde Grooves und satte Hooks zu vernehmen - seit jeher essentielle Bestandteile des Repertoires, während die Herren einmal mehr auf jegliches "Geknüppel" verzichten. Daß derlei Sounds nach einer rauhen, aber dennoch melodischen Stimme verlangen, scheint auch im Lager der Band bekannt zu sein, kein Wunder also, daß Marc exakt jene Attribute an den Tag legt und mit seinem Rauhkehlchen Hämmern wie ›I Am The Pain‹ oder ›A Dying Day‹ das Sahnehäubchen aufzusetzen vermag. Darüber hinaus kann der Knabe aber auch gefühlvoll singen, wie er im balladesken, emotionsgeladenen ›These Scars‹ auf imposante Manier unter Beweis stellt.
Kurzum, MELIAH RAGE haben einmal mehr alles richtig gemacht - ich drück' der Band die Daumen, daß es ihnen nun endlich auch gelingt, einigermaßen durchstarten zu können!
super | 14 |