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VIRGIN STEELE – The Marriage Of Heaven And Hell - Part II
DOCKYARD 1/SOULFOOD
Der schier unbändige Kreativitätsschub, der David DeFeis nach »Life Among The Ruins« überkam, war keineswegs auf einem einzigen Album unterzubringen, weshalb nur schwache zwölf Monate nach "Part I" der zweite Teil von »The Marriage Of Heaven And Hell« nachgereicht wurde. Dazwischen waren die Herrschaften bei uns in Europa auf Tournee, für Fans und Band eine Notwendigkeit und zugleich auch eine Art Vereinigung aus Vorfreude auf die anstehende Veröffentlichung. Mit dem zweiten Teil ist VIRGIN STEELE nämlich nicht nur eines ihrer bisherigen Karrierehighlights gelungen, meiner bescheidenen Meinung nach muß dieses Werk als eines der wichtigsten überhaupt genannt werden, wenn von symphonischem Metal in epischer Ausführung die Rede ist. Nicht nur der programmatische Opener ›A Symphony Of Steele‹ stellt dies eindrucksvoll unter Beweis, "Part II" quillt förmlich über vor hochkarätigen Kompositionen.
Weitere Beispiele gefällig? Kein Problem: ›Crown Of Glory (Unscarred)‹ bietet hymnischen Power Metal in Reinkultur, wie er imposanter kaum dargeboten werden könnte, das Epos ›Prometheus The Fallen One‹ ist an Dramatik nur schwer zu überbieten und kulminiert nach eher dezentem, vom Keyboard geprägten Beginn in einem Stück Epic Metal der Sonderklasse. Von den weiteren Schmankerln aus der DeFeis'schen Kompositionsküche wären vor allem noch der Kraftmetall-Track ›Twilight Of The Gods‹ und vor allem die nicht minder als Programm für Herr DeFeis zu betrachtende Hymne ›Victory Is Mine‹ zu nennen.
Gerade diese letztgenannte Nummer sollte generell als bezeichnend für die damalige Phase von VIRGIN STEELE betrachtet werden, denn die Amis waren (zumindest hierzulande) damit auch businesstechnisch höchst erfolgreich und befanden sich, zumindest meiner Meinung nach, damals auf dem Höhepunkt ihrer kreativen Blütezeit. Diese hielt zwar leider nicht ewig an, zumindest aber konnte die Formation ihre Topform bis 1998 beibehalten, als sie mit »Invictus«, dem einzigen Album ihrer späteren Karriere, mit dem sie die Klasse von »The Marriage Of Heaven And Hell Part II« erreichen konnten, an den Start gingen.
Wie schon beim ersten Teil, wurde auch für diese Wiederveröffentlichung ein runderneuertes Booklet der Scheibe beigelegt, zudem sind mit ›Life Among The Ruins‹ und ›I Wake Up Screaming‹ in Live-Versionen abermals zwei "Bonüsse" am Start. Wenn dieses Bonus-Material allein einen Erwerb nicht rechtfertigen sollte, braucht man in Anbetracht der Qualität dieses Albums als Metalfan aber dennoch erst gar nicht zu überlegen, ob es sich lohnt, dieses Werk zu besitzen.
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