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DISTORTED REFLECTION – Doom Rules Eternally

IRON SHIELD RECORDS/SOULFOOD

Daß sich Kostas Salomidis eines Tages dazu entschließen würde, SORROWS PATH zu verlassen, war abzusehen. Als er vor den Aufnahmen des fünften Studioalbums seine Kollegen davon in Kenntnis setzte, um fortan mit einer eigenen Band sein Glück zu versuchen, dürfte sich die Überraschung demnach in Grenzen gehalten haben. Keineswegs jedoch darüber, wie schnell der griechische Haudegen mit einer neuen Band und einem Debutalbum in der Szene erscheinen würde.

Es dürfte in der Tat ein langgehegter Traum des seit mittlerweile gut 30 Jahren aktiven Gitarristen gewesen sein, DISTORTED REFLECTION aus der Taufe zu heben. Den Namen des Unternehmens hatte er bereits 1993 vorgeschlagen, doch sein damaliger Bandkollege Takis Drakopoulos, der 1995 einer schweren Krankheit erlegen ist, entschied sich zu jenem Zeitpunkt für SORROWS PATH. Es war also logisch für Kostas, den Startschuß für seine neue Band unter diesem, "seinem" Banner zu tätigen. Ebenso war für ihn klar, ab sofort nicht nur Gitarre zu spielen, sondern auch den Gesang zu übernehmen. Als Soloprojekt hat er DISTORTED REFLECTION aber dennoch ins Leben gerufen, und von daher darf man das Unternehmen auch nicht als solches betrachten. Zum einen, weil es generell nicht in seinem Sinn lag. Und zum anderen, weil trotz der nur sehr kurzen Vorlaufzeit, ehe das Debut veröffentlicht werden konnte, Schlagzeuger Stelios Pavlou (SORROWFUL ANGELS) und der in Griechenland als Studiobesitzer und Produzent bekannte, und seit Jahren auch als Bassist renommierte Vangelis Yalamas ein stabiles und gut eingespieltes Line-up bilden.

Nachvollziehbar also seine Entscheidung, diesen Neustart im Kollektiv zu wagen. Aber auch die musikalische Richtung, die Kostas einschlagen würde, sollte nur wenig verwundern. Da der Titel des Erstlingswerks wohl nicht nur als Programm zu sehen ist, sondern darüber hinaus auch die Einstellung von Kostas klar und deutlich zum Ausdruck bringt, ist es ebenso logisch wie konsequent, auch weiterhin dem Doom Metal zu frönen.

Zwar dürften Vergleiche zu seiner früheren Band dadurch immer wieder gezogen werden, die neun Tracks offenbaren allerdings rasch, daß er solche keineswegs zu scheuen braucht. Im Gegenteil, denn speziell den bei SORROWS PATH im Laufe der Jahre immer wieder angebrachten Kritikpunkt, der Gesang wäre nicht ausdrucksstark genug, hat sich Kostas sehr zu Herzen genommen. Phasenweise sogar zu sehr, denn mit seiner emotionsgeladenen Stimme und seiner inbrünstigen Theatralik, dürfte er wohl auch nicht die Geschmacksnerven aller Fans treffen.

Das jedoch soll die Klasse der in Summe mehr als nur ansprechend vorgetragenen, und aufgrund der nicht nur für Genre-Verhältnisse vergleichsweise kurz gehaltenen, fokussierten und nachvollziehbar strukturierten Tracks nicht schmälern. Und schon gar nicht jene seines unter die Haut gehenden, ab und an gar an den unvergessenen Erico "La Bestia" Morales erinnernden Vokalvortrags.

Tracks wie der Opener ›Mr. Snake‹ (bei dem mit Nicholas Leptos der einzige Gastsänger zu hören ist), ›Colours‹ oder das mit einem Gastsolo von Ross Friedman ausgestattete ›Cassandra‹ lassen nämlich kaum Wünsche offen. Aber auch das vergleichsweise heftige ›Victim Of Fate‹ und das Finale ›The Eternal Gate‹ wissen, durch ihre Intensität zu gefallen. Ob DISTORTED REFLECTION mit »Doom Rules Eternally« tatsächlich ein Werk für die Ewigkeit abgeliefert hat, wird sich zwar erst zeigen, Genre-Fans machen aber definitiv nichts falsch, wenn sie sich das Album zulegen!

http://www.facebook.com/distortedreflectiondoom

beeindruckend 12


Walter Scheurer

 
DISTORTED REFLECTION im Überblick:
DISTORTED REFLECTION – Doom Rules Eternally (Rundling-Review von 2024 aus Online Empire 98)
DISTORTED REFLECTION – News vom 30.08.2022
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