CYDONIA – The Dark Flower
METAL BLADE RECORDS/SPV
Fast hat es den Anschein, als handle es sich bei CYDONIA um ein Solo-Projekt des aus Italien stammenden Herrn Dan Keying; hat der junge Mann doch nicht nur sämtliche Songs im Alleingang komponiert beziehungsweise produziert. Außerdem wurde in Form von Stefan Ray ein neuer Drummer in das (Band-)Gefüge integriert und im Gegensatz zum selbstbetitelten Debut auch noch ein Rhythmusgitarrist namens Pete Daniels aufgenommen. Nichtsdestotrotz dürfte es sich um eine "richtige" Band zu handeln.
Wie auch immer, mit »The Dark Flower« erscheint das zweite Album von CYDONIA, wobei im Vergleich zum Debut aus dem Jahr 2000 sofort die wesentlich härtere Ausrichtung des Materials auffällt. Die Italiener zelebrieren anno 2003 eine interessante Mischung aus Power Metal-Elementen und schwer auf Bay Area gestylten Thrash-Riffs. Beigefügt wird diesem Gemenge ein Keyboard, das wahrlich nicht alltägliche Sounds von sich gibt. Speziell dieses Keyboard, das bei den ersten Durchläufen eher verquer erscheint, läßt »The Dark Flower« zu einer außergewöhnlichen, weil dadurch besonders aus der Masse herausragenden Scheibe werden. Gesangstechnisch ist Herr Keying ebenfalls zu den positiven Erscheinungen zu zählen, denn er vermag durch seine variable, emotionsreiche Stimme die ohnehin schon sehr persönlich wirkenden Kompositionen, noch zu veredeln. Was die Texte betrifft, so haben wir es mit einem äußert gefühlsbetonten, persönlichen Konzeptalbum zu tun, das einen Einblick in die Seelenwelt von Dan Keying gewährt. Die von CYDONIA ordentlich adaptierte und umgesetzte Coverversion der allseits bekannten Russ Ballard-Nummer ›Voices‹ fügt sich dabei wunderbar in das Gesamtkunstwerk ein.
Wer sich die oben bereits beschriebene Mischung vorstellen kann, muß dieser talentierten Formation einfach eine Chance geben.
super | 14 |