TABERAH – Sinner's Lament
KILLER METAL RECORDS/H'ART
Seit zwölf Jahren schon machen diese Jungs gemeinsam Musik und offerieren mit »Sinner's Lament« ihren dritten Longplayer. Weshalb man hierzulande bisher dennoch nur sehr wenig von dieser Formation mitbekommen hat, dürfte vorwiegend der Geographie geschuldet sein. Schließlich ist Tasmanien verdammt weit entfernt und zudem bislang auch nicht unbedingt als Exporteur für Rocksounds in Erscheinung getreten. Um so größer daher die Neugierde, nicht zuletzt, weil eben nicht allzu viel Wissenswertes ausfindig zu machen ist, außer, daß Lemmy einst die Burschen ganz persönlich als Support für eine Tournee auserwählt hat. Das ist insofern durchaus überraschend, denn vom Klangbild von MOTÖRHEAD sind TABERAH meilenweit entfernt. Ebenso läßt sich auch festhalten, daß man jene deftig rockenden Klänge, für die man Australien hierzulande schätzt, nicht unbedingt ausfindig machen kann. Sehr wohl aber jede Menge Einflüsse von diversen Größen der europäischen Szene.
Schon der eröffnende Titelsong hätte mich wahlweise auf eine deutsche oder skandinavische Formation tippen lassen, nicht zuletzt, weil vor allem die früheren BLIND GUARDIAN in den knapp acht Minuten Spielzeit als Einfluß unüberhörbar sind. Doch auch aus Großbritannien dürfte so manch' inspiratives Scheibchen gen Tasmanien versandt worden sein. Nachzuhören unter anderem im von fetten PRIEST-Riffs geprägten ›Harlott‹, oder dem von melodischen, MAIDEN-esken Gitarrenharmonien geprägten ›Child Of Storm‹. Ebenso nicht von der Hand zu weisen sind weiters GAMMA RAY, frühe ANGRA (›Horizon‹ hat was von deren Lockerheit) und ICED EARTH (in ›Crypt‹ etwa jault die Gitarre in erlesener Schaffer-Machart).
Eigenständig klingt die Geschichte so gesehen zwar nicht, die Burschen verstehen aber sehr wohl einiges von ihrem Handwerk und sind im offenbar bevorzugten Uptempobereich auch in allen Belangen über jeden Zweifel erhaben. Das gilt aber auch für den Umgang mit emotionsgeladenen, balladesken Momenten, die von TABERAH mit viel Gefühl und auf durchaus authentische, atmosphärische Weise intoniert werden. Daher sei jedem Fan der angeführten Referenzbands zumindest einmal ein Testlauf empfohlen.
Sollte der Interessent obendrein zu den eingefleischten Anhängern der legendären THE EAGLES zählen, sei allerdings zusätzlich ein wenig Nachsehen empfohlen, denn die "Duracell-Häschen"-Version von ›Hotel California‹ benötigt ein sehr hohes Toleranz-Level, um das Ergebnis zumindest als "jugendlichen Übermut" durchgehen zu lassen...
http://www.facebook.com/taberahofficial/
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