EVEREAL – Evereal
7HARD/NEW MUSIC DISTRIBUTION
Oje, der Kerl auf dem Cover sieht am ziemlich ausgehungert aus, die Scheibe ist zum Glück gehaltvoller ausgefallen. Aber auch nicht zu "fettig", wie zu befürchten war, denn die KanadierInnen EVEREAL legen offenbar viel Wert auf Ausgewogenheit. Die 2011 als Studioprojekt ins Leben gerufene Formation hat sich zwar einer zumeist sehr üppig arrangierten, bombastischen Gangart verschrieben, bleibt dabei die gesamte Spielzeit über aber überraschend minimalistisch. Sowohl von der Instrumentierung selbst, noch vielmehr aber was die Arrangements und Orchestrierung betrifft.
Minimalismus suggerieren auch die mit einer Ausnahme verwendeten Ein-Wort-Titel. Als dazu passend erweist sich auch der reduziert klingende Vortrag von Frontdame Stephanie Neufeld, die sich durchweg den Songs unterordnet und vornehm zurückhält, auch wenn sie von der Stimme her durchaus "tirilieren" könnte. Nicht zuletzt dadurch wirken die neun Tracks auch allesamt gut durchstrukturiert und werden zudem auf den Punkt gebracht. Aber auch der klassisch-symphonische Unterbau, den Gitarrist Stephen Roberts immer wieder mit filigranen und eleganten Soli zu garnieren versteht, klingt keinesfalls überbordend.
So weit, so ordentlich. Grund zum Meckern gibt's aber auch. Als weniger gelungen ist die soundtechnische Umsetzung zu bezeichnen, da vor allem das Schlagzeug klinisch-steril und befremdend wirkt und den Songs einiges von ihrem Charme abhandenkommt. Schade.
http://www.facebook.com/everealband/
annehmbar | 7 |
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