MOTOR SISTER – Ride
METAL BLADE RECORDS/SONY MUSIC
Der Traum, einmal an einer Reunionshow seiner Lieblingsband MOTHER SUPERIOR teilnehmen zu dürfen, hat sich für Scott Ian wohl nach wie vor nicht geändert, für den ANTHRAX-Gitarristen hat sich in diesem Zusammenhang inzwischen jedoch längst viel mehr ergeben.
Eine in vorliegendem Album mündende Kooperation mit deren Oberhaupt Jim Wilson nämlich, wobei diese nicht allzu kompliziert zustandegekommen ist. Da Jim ohnehin bereits mit Scotts Herzdame Pearl Aday (die übrigens Musik schon seit frühester Kindheit genossen haben dürfte, ist sie doch die Tochter von Meat Loaf) an ihren Songs gearbeitet hatte, ging es binnen kurzer Zeit sogar mit Volldampf zur Sache. Zunächst versuchte man sich in erster Linie an Coverversion der erwähnten Ian-Faves, der desweiteren THE CULT-Drummer John Tempesta und seinen Kumpel, Baß-Gott Joey Vera zur Mitarbeit überreden konnte. Die ursprüngliche Idee, Tracks für einen Gig einzustudieren, hat im Laufe der Zeit jedoch eine gewaltige Eigendynamik entwickelt, in der auf Anhieb jede Menge Ideen und gar ganze Songfragmente entstanden. Diese wurden in weiterer Folge recht hurtig finalisiert und binnen nur 48 Stunden (!) im Studio eingehämmert und für die Nachwelt festgehalten.
Diese Spontanität merkt man den Songs der fraglos zu Recht als "Supergroup" benannten Liaison mit Namen MOTOR SISTER (logische Steilvorlange für den Namen des Unternehmens: die MOTHER SUPERIOR-Nummer ›Little Motor Sister‹) ab der ersten Sekunde an. Zudem festzustellen, daß diese auch einen gehörigen Teil der "Rotzigkeit" des Materials ausmacht. Zwar ist es diesem Gebaren auch geschuldet, daß so manche Nummer erst beim x-ten Durchlauf richtig zünden will, hält man sich jedoch vor Augen, wie lange es mitunter dauern kann, ehe eine Band mit einem potentiellen Hit an den Start kommt, relativiert sich diese Tatsache recht bald wieder.
Als gelungen erweist sich die Geschichte auf jeden Fall. Zum einen, weil das Album ein dreckig-rockiges Gerät geworden ist, das dem Anlaß und der Intention des Initiators absolut gerecht wird und zum anderen, weil die auf Anhieb im Gedächtnis haften bleibenden Tracks wie ›This Song Reminds Me Of You‹ oder ›Whore‹ (das durch eine dabei ungemein deftig intonierende Pearl an ganz frühe GIRLSCHOOL denken läßt!) dermaßen ansteckend sind, daß man sich die Scheibe immer wieder gerne reinpfeifft und so auch das restliche Material für sich erschließen kann.
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