KOBRA AND THE LOTUS – Kobra And The Lotus
SIMMONS RECORDS/SPINEFARM RECORDS/SOULFOOD
Klar, es gehört mehr dazu in diesem Business, um erfolgreich zu sein, als das berühmte "Vitamin B", geschadet hat jenes aber bekanntermaßen auch noch nie. Von daher darf man durchaus die Meinung vertreten, die aus Kanada stammenden KOBRA AND THE LOTUS würden vorwiegend davon profitieren, von Gene Simmons "bevatert" zu werden und wären nicht zuletzt deshalb auch vom britischen METAL HAMMER für die Kategorie "Beste neue Band" bei den "Golden Gods Awards" nominiert.
Bei derlei "Anschuldigungen" ist jedoch Vorsicht geboten, denn diese Band beweist allen "Unkenrufern" und Neidern mit ihrem aktuellen Werk - dem zweiten übrigens in der Bandgeschichte, doch das erste Demo anno 2009 und auch das 2010er Album »Out Of The Pit« scheinen den Weg über den großen Teich nicht geschafft haben - daß sie in der Tat für feine, immerzu melodische Traditionsklänge sorgen können und auch ihre Daseinsberechtigung hätten und Fans finden würden, wenn sie ganz auf sich allein gestellt wären. Durch Namensgeberin Kobra Paige lassen sich für die Band ansonsten nur eher selten gebrauchte Referenzformationen anführen, was durchaus für Wiederkennungswert sorgt. Ich für meinen Teil vermeine am ehesten, CHASTAIN zur Kate French-Phase sowie die späteren HELLION zu vernehmen, auch wenn man vom musikalischen Aspekt selbstverständlich an JUDAS PRIEST, IRON MAIDEN, aber auch DIO nicht vorbeikommt.
Zwar ist eine solche Mischung aktuell nicht mehr ganz so neu und originell, jedoch sei den KanadierInnen attestiert, daß erst gar versucht wird, auf den "Okkult-Retro"-Zug aufzuspringen. Vielmehr nimmt man es dieser Truppe ab, daß sie sich aus Faszination für derlei Sounds einst zusammengetan hat. Denn auch der größte Skeptiker wird hier wohl die Spielfreude und Authentizität verspüren könne, mit der uns Tracks wie das leicht episch angelegte, aber dennoch lospreschende ›Welcome To My Funeral‹ oder der massive Banger ›Nayana (My Eyes)‹ dargeboten werden.
Schlecht macht das Quintett seine Sache also auf gar keinen Fall, im Gegenteil, die Tracks kommen allesamt stimmig und gefällig aus den Boxen. Ob das aber ausreicht (und zudem die eingangs erwähnte Nominierung rechtfertigt), um wirklich durchzustarten, bleibt dennoch erst einmal abzuwarten, denn an markanten Hooks und ganz großen Momenten mangelt es noch.
http://www.kobraandthelotus.com/
beeindruckend | 13 |