![]() |
![]() |
![]() |
REZET – Have Gun, Will Travel
IRON KODEX RECORDS/TWILIGHT
Ein Blick auf RĂŒckseite des hĂŒbsch gestalteten Booklets von »Have Gun, Will Travel«, dem ersten Langeisen einer jungen Truppe mit Namen REZET aus dem hohen Norden Deutschlands, sollte ausreichen, um sich in etwa ein Bild davon machen zu können, was darauf zu erwarten ist. Neben einigen deutschen Underground-Thrash-Formationen bedankt man sich nĂ€mlich auch höflich bei FLOTSAM AND JETSAM und AGENT STEEL, mit denen man ebenfalls schon die Bretter teilen durfte.
Sehr löblich, Jungs den Altmeistern auf diesem Weg Tribut zu zollen und unabhĂ€ngig davon durchaus auch als Hinweis auf den guten Geschmack der Band zu interpretieren. ErwĂ€hnenswert ist obendrein, daĂ sich die Scheiblette als Gesamtwerk durchaus sehen lassen kann, denn auch das Cover samt "Innenleben" ist gelungen. Doch was wĂ€r' ein schmuckes StĂŒck ohne entsprechenden Inhalt? Eben, nicht viel, doch da stehen REZET zum GlĂŒck ohnehin drĂŒber.
»Have Gun, Will Travel« ĂŒberzeugt nĂ€mlich auf ganzer Linie und sprudelt vor Spielfreude förmlich ĂŒber. Ein melodisches Thrash-HĂ€mmerchen jagt hier geradezu das andere. AusfĂ€lle sind nicht auszumachen, stattdessen gibt es die gesamte Spielzeit ĂŒber spieltechnisch ansprechende, kernige und hochwertige Kost, verpackt in eine amtliche Breitseite fĂŒr den Zuhörer. Eingeleitet wird das Album vom Instrumental âșRed Alertâč, mit dem es den Jungs gelungen ist, ein wirklich spannendes StĂŒck zu kreieren. Im Vergleich zu anderen, Ă€hnlich langen Einleitungen, schaffen es REZET hierbei nicht nur, die Spannung auf das weitere Geschehen zu steigern, sondern wissen obendrein auch die Nackenwirbel erst einmal anzuwĂ€rmen. Diese "AufwĂ€rmĂŒbung" tut gut, da mit âșToxic Avengerâč mĂ€chtig nachgesetzt wird und der Thrash Metal-Motor endgĂŒltig auf Betriebstemperatur ist. Dieser verbleibt die gesamte Spielzeit ĂŒber zumeist im höheren Tourenbereich, selbstredend aber immer mit Abwechslung, sprich kleineren Schlenkern in Richtung "Bremsmanöver". Feinstes Riffing in bester Bay Area-Tradition wird ĂŒber weite Strecken dargeboten, geprĂ€gt vom ideenreichen Vortrag der Burschen. Dazu passend wirkt auch der markige Gesang von Ricky Wagner, der mich in manchen Passagen dezent an den jungen Schmier erinnert, in Summe allerdings doch ein wenig ausdrucksstĂ€rker zur Sache geht.
Der Kopf rotiert von selbst, und zudem lĂ€Ăt sich der GroĂteil der Tracks schon nach wenigen DurchlĂ€ufen mitgrölen, wodurch ich mir die Wirkung der Tracks im Konzert-Fall als noch ein wenig intensiver vorstellen kann. Bestes Beispiel, der offenbar schon lĂ€nger im Programm der Truppe befindliche erste Hit âșAltar Of Satanâč, fĂŒr den man sich zwar ein klein wenig von MEGADETH beeinflussen hat lassen, der aber fraglos ein ordentliches StĂŒck Edelmetall geworden ist.
In Summe ist »Have Gun, Will Travel« also ein mehr als nur ansprechendes erstes Album, das jedem Thrash Metal-Fan mit Vorliebe fĂŒr gepflegte Melodien die FreudentrĂ€nen in die Augen treiben wird!
gut | 10 |
![]() |
![]() |
![]() |