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SILVERTHORNE – Tear The Sky Wide Open (CD-EP)

GOLDEN ROBOT RECORDS/SOULFOOD

Dieses Unternehmen entstand offenbar relativ spontan und wurde von dem aus dem UK stammenden Sänger Pete Shoulder und dem in der Szene hinlänglich bekannten Drummer Brian Tichy gegründet. Die beiden kannten sich zu diesem Zeitpunkt zwar nur flüchtig, beschlossen aber dennoch, gemeinsam zu jammen und gegebenenfalls zusammen Songs zu schreiben.

Das sollte auch nicht lange auf sich warten lassen, denn die beiden lagen von Anfang auf einer Wellenlänge und hatten zudem das Glück, daß mit Daniel Spree rasch ein Bassist gefunden werden konnte. So also kam es, daß SILVERTHORNE binnen kurzer Zeit aus der Taufe gehoben und die ersten Songs komponiert wurden.

Fünf davon hat man nun als EP mit dem Titel »Tear The Sky Wide Open« veröffentlicht und in ein wunderbares Cover gesteckt. Die Tracks sind allesamt irgendwo im Grenzbereich von Blues, Hard Rock und Grunge zu verorten. Eine gemeinsame Vorliebe für klassische Rockbands wie LED ZEPPELIN, FREE und CREAM wird das Trio wohl ebensowenig abstreiten, wie den direkten Einfluß von späteren Helden wie SOUNDGARDEN oder QUEENS OF THE STONE AGE:

Wie viel Zeit dafür SILVERTHORNE im Studio verbracht hat, weiß man zwar nicht, die Tracks klingen aber allesamt so, als hätte man eine Bandprobe mitgeschnitten. Dadurch entwickeln die Nummern selbstverständlich eine überaus erdige, authentisch anmutende Note, das Schlagzeug allerdings klingt wohl gerade deshalb bisweilen doch sehr dumpf. Stilistisch scheint man sich zwar keinerlei Grenzen gesetzt zu haben, der Vortrag bleibt während der fünf Tracks in einem verhältnismäßig klar abgesteckten Bereich.

Während der eröffnende Titelsong einen Hauch "Wüste" mit sich bringt, geht es in ›Roll Me Back Again‹ ins Seattle der frühen 90er Jahre. Nicht zuletzt die stimmliche Ähnlichkeit von Pete zu Chris Cornell läßt dabei an SOUNDGARDEN denken. Mit ›Black River Rising‹ wird es dann bluesig. Das Grundriff und der strukturelle Aufbau lassen zu Beginn ein wenig an ›Catch The Rainbow‹ denken, im weiteren Verlauf ist es aber nicht RAINBOW, sondern vielmehr das Frühwerk von THUNDER, gepaart mit der herzerwärmenden Melancholie von TEMPLE OF THE DOG, das dem Hörer in den Sinn kommt. ›Movin' On‹ hat dann etwas vom aktuellen Werk der STONE TEMPLE PILOTS. Durchaus denkbar, daß Brian Tichy diesen Track mitgebracht hat, schließlich war er ja an sich mit den DeLeo-Brüdern dabei, ein neues Projekt zu starten, das den Geist von STP am Leben halten würde. Dieses wurde zwar durch die Aufnahme von Jeff Gutt ins Line-up hinfällig, der dafür eigentlich vorgesehene Brite Pete Shoulder und Brian Tichy blieben aber in Kontakt und formierten SILVERTHORNE.

Der Rest ist wie man so schön sagt Geschichte. Das Kapitel "Debut" endet schließlich mit dem schwer ZEPPELIN-infiltrierten ›Haunted By The Dawn‹ und läßt auf weitere Taten hoffen. Gelungener Einstand!

http://www.silverthorneband.com/

gut 11


Walter Scheurer

 
SILVERTHORNE im Überblick:
SILVERTHORNE – Tear The Sky Wide Open (Rundling-Review von 2020 aus Online Empire 83)
SILVERTHORNE – News vom 13.08.2019
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