EISREGEN – Todestage
MASSACRE RECORDS/SOULFOOD
Schön langsam geb' ich die Hoffnung auf in diesem Leben doch noch zu einem Freund von deutschsprachigem Rock/Metal zu werden. Auch wenn mir durchaus einige positive Bespiele einfallen, die mir in den letzten 30 Jahren untergekommen sind, gab es leider viel häufiger Formation, die exakt das Gegenteil davon servierten und mir die Lust an derlei Sounds gehörig vermasselten.
Eines jener "Negativ-Exemplare", das ich daher zugegebenermaßen in den letzten Jahren konsequent ignoriert hatte, waren die Thüringer EISREGEN, deren »Krebskolonie« mich einst regelrecht in die Flucht getrieben hat. Dadurch steht es mir selbstredend auch nicht zu, etwaige Unterschiede zu den letzten Alben anzuführen, da ich mir selbst kein Bild über die Situation der Truppe gemacht habe. Doch vielleicht ist es gerade dieser Tatsache zuzuschreiben, daß »Todestage« für mich überraschend ausgefeilt klingt und abwechslungsreich aus den Boxen kommt.
Sollte mein Bild von dieser Band also doch ein absolut ungerechtfertigtes und voreingenommenes sein? Nun ja, zum Teil auf jeden Fall, denn musikalisch haben die Herren auf jeden Fall vieles richtig gemacht. Ich vermeine nämlich ebenso viel Black Metal der aggressiven wie auch Death Metal der düsteren Art zu vernehmen und das auf wahrlich ansprechende Weise. Dennoch ist meine echte "Problemzone" vorhanden geblieben: Zum einen weil ich mit der Stimme von Michael Roth noch immer nichts anfangen kann und noch vielmehr, weil ich die Texte, die "seinerzeit" noch als pure Provokation interpretiert hatte, heutzutage eher in die Abteilung "Lach- und Sachgeschichten" einzuordnen neige und mir manche Textzeile eher ein verschmitztes Lächeln entlockt, als daß ich mich daran stoßen würde.
Dennoch definitiv nicht mein Bier - den Fans scheint die Scheibe aber zu gefallen, denn mit »Todestage« haben es Eisregen vor kurzem erneut geschafft, die Charts zu knacken!
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