BONG – Beyond Ancient Space
RITUAL PRODUCTIONS (Import)
Von einer Formation die sich BONG nennt, erwartet man ohnehin nichts anderes als schwerfällige, drogengeschwängerte Sounds, und von daher paßt schon alleine die Tatsache, daß die Newcastle stammende Truppe auf ihrem dritten Album lediglich drei Tracks verewigt hat und damit die Gesamtspieldauer einer CD nahezu vollständig ausnutzt, ganz gut ins Bild.
Der Begriff "Song" ist in diesem Zusammenhang sogar etwas vermessen, denn man kredenzt eher Soundcollagen, die phasenweise zwar durchaus psychedelischen Rock/Metal (der in manchen Momenten an Heroen wie ELECTRIC WIZARD, SLEEP oder YOB denken läßt) erkennen lassen, zumeist aber doch vorwiegend verstörende Drone-Klänge enthalten. Doch das Quartett versteht es gekonnt, kaum Langeweile aufkommen zu lassen, zum einen, weil die teilweise eher nach Jam-Sessions anmutenden Instrumental-Passagen durchaus fesseln, und zum anderem, weil die - zwar leider nur sehr spärlich eingesetzten - Vokal-Fragmente völlig unerwartete Wendungen und Spannungsmomente bescheren. Vor allem die Spoken Words-Fetzen sorgen für Gänsehaut, speziell auch deshalb, weil die diesbezügliche Musik-Untermalung etwas Trippiges, phasenweise gar etwas Meditatives vermittelt. Das macht schon auf Tonkonserve etwas her, dürfte jedoch in der Live-Umsetzung, die ich mir bei BONG je nach Tagesverfassung und, hüstel, Rauschzustand, unterschiedlich vorstelle, noch wesentlich interessanter und unkonventioneller ausfallen.
Ein wirklich nicht gerade einfach zu verdauender Brocken an musikgewordener Kunst, den man uns hier offeriert - doch selbst ohne jegliche "Hilfsmittelchen" ist »Beyond Ancient Space« durchaus einen, ähem, Trip wert.
ordentlich | 8 |
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