Hat Mexiko bis dato einen Exportschlager in Sachen Metal? Irgendeine Band, die sich international durchsetzen konnte? Eigentlich nicht. Aber hier kommt die erste Band, die die besten Chancen hat, dies zu schaffen. Die Band aus Mexiko-City spielt melodisch-progressiven Power Metal mit einem malerischen Keyboarduntergrund, der voll und ganz zu überzeugen weiß, wie man es dem just erschienenen Debut entnehmen kann. Dabei beweist man, daß man ebenso einen flotten Song (Titelstück ›Segundo pasado‹) wie eine Ballade (›Enraizado‹) basteln kann. Doch das absolute Highlight gelingt der Band mit der Nummer ›Sin despertar‹, bei der man exzellent die Spannung aufbaut, um dann Sänger Eduardo Contreras auszusenden, den Song auf dieser Basis besonders reichhaltig zur Entfaltung zu bringen. Zur Erfüllung seiner Mission benutzt er dabei seine Muttersprache, was dem Ganzen einen leicht exotischen Touch verleiht, heutzutage aber gottlob kein Hinderungsgrund für internationale Beachtung sein muß, was eine Band wie TIERRA SANTA bewiesen hat. Mit »Segundo pasado« haben AGORA ein exzellentes Album veröffentlicht, die in ihrem Heimatland bei dem Indie ARGENTA erschienen ist. Und ich möchte mal stark davon ausgehen, daß diese Scheibe früher oder später von einer hiesigen Firma lizenziert wird.

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Stefan Glas