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Vor knapp drei Jahren lieferte das griechische Sextett FORTRESS UNDER SIEGE mit »Atlantis« ein feines und abwechslungsreiches Werk. Dieses stellte auch unter Beweis, daß den Fans die sechsjährige Entstehungszeit nicht viel ausmachte. Schließlich kam die Scheibe nicht nur in der Heimat, sondern auch im deutschsprachigen Raum ganz gut an.
Zufrieden mit der Resonanz auf »Atlantis« war auch Fotis Sotiropoulos. Der Gitarrist ist hauptverantwortlich für das Schreiben der Tracks, und zudem das einzig verbliebene Gründungsmitglied der Prog/Power Metal-Truppe aus Athen. Daran wird sich wohl auch nichts ändern, denn an Ideen und Motivation mangelt es dem guten Mann wahrlich nicht. Aktuell untermauert er diese These mit »Envy«, dem brandaktuellen Dreher der Hellenen.

Dieses Mal scheint Ihr es ja richtig eilig gehabt zu haben, um ein weiteres Album veröffentlichen zu können. Ging das von Euch aus, oder habt Ihr Streß bekommen, um es fertigzustellen?

Das war einzig unser Thema. Und ehrlich gesagt, hatten wir noch nicht einmal einen Veröffentlichungstermin geplant. Was soll's, wenn es läuft, dann sollte man niemals unterbrechen. Weshalb wir im Endeffekt nur halb so lange gebraucht haben als zuletzt, kann ich erklären. Wir mußten im Vorfeld von »Atlantis« ja erst einmal das Line-up auf Vordermann bringen. Da uns Michalis Livas verlassen hatte, mußten wir uns erneut nach einen Sänger umsehen. Es war das vierte Mal innerhalb von knapp zehn Jahren, daß wir uns in dieser Situation befanden. Gut für uns, daß sich Tasos Lazaris relativ rasch dazu durchringen konnte, die Gitarre an den Nagel zu hängen, und das Mikro zu übernehmen. Der wohl größte Vorteil war, daß wir ihn schon länger kennen, und ihn als Mitglied in der Band schätzen.

Gutes Stichwort: Ich habe den Eindruck, daß Ihr seit »Atlantis« regelrecht zusammengewachsen seid. »Envy« klingt deutlich harmonischer und ausgewogener. Die Scheibe läßt auf Arbeiten im Kollektiv schließen. Oder täusche ich mich da?

Nein! Viel besser hätte man es gar nicht formulieren können. Genau das war auch der Plan. Nicht zuletzt, weil ich finde, daß wir momentan in der stärksten Besetzung agieren, die wir je hatten. So etwas braucht natürlich Zeit, macht sich aber bezahlt. Kontinuität ist generell ein wichtiges Thema. Nicht nur für uns als Band, um zusammenwachsen zu können. Auch die Tatsache, daß wir uns wieder für Fotis Benardo entschieden haben, um das Album in seinem Studio aufzunehmen, hat etwas damit zu tun.

FORTRESS UNDER SIEGE-Bandphoto 1

Worin siehst Du die markantesten Unterschiede zwischen »Envy« und »Atlantis«?

Wie eben erwähnt, in erster Linie an der Arbeitsweise. Da wir endlich wieder als aufeinander abgestimmte Formation agieren, ging uns einiges leichter von der Hand. Allerdings war »Atlantis« von Beginn an als Konzeptalbum geplant, und mußte entsprechend umgesetzt werden. Daß der Dreher dadurch nicht ganz so griffig und eingängig ausgefallen ist wie die neue Scheibe, ist klar. »Envy« dagegen beinhaltet kein Konzept, sondern lediglich unabhängig voneinander stehende Songs.

Stehen denn die Tracks in gar keinem Zusammenhang? Auch nicht von den Texten her?

Nein, jede Nummer erzählt eine eigene Geschichte. Lediglich die Themen sind mitunter ähnlich. So handelt etwa ›Straits Of Glory‹ von der Schlacht bei Salamis, während es in ›Bring Out Your Dead‹ um die Pest im Mittelalter geht. Beide Texte basieren auf geschichtlich fundiertem Hintergrund, sind aber völlig ohne Zusammenhang.

Auch Eure Texte weisen also eine gewisse Kontinuität auf. Historische Themen sowie Mythologie sind bei Euch ohnehin schon immer vorhanden gewesen. Gehst Du denn eigentlich mit einem Plan an das Komponieren heran?

Das schon, aber lediglich in Bezug darauf, mir - wie immer - die bestmöglichen Songs aus den Rippen zu leiern. Allerdings hatte ich keine Idee, in welche musikalische und stilistische Richtung es gehen würde. Das liegt wohl daran, daß ich mehr oder weniger permanent Songs schreibe und bearbeite. Es mag komisch klingen, aber ich hab' beispielsweise schon jetzt jede Menge Material für das nächste Album parat. Deshalb ist es auch schwierig für mich, einen Zeitpunkt zu definieren, ab wann ich für welches Album begonnen habe zu arbeiten.

Verständlich, und auch kein Problem. Hast Du eigentlich eine Ahnung, weshalb Ihr nach so langer Zeit im Business im deutschsprachigen Raum noch immer wie ein "Newcomer" betrachtet werdet?

Das dürfte darauf zurückzuführen sein, daß wir erst seit »Atlantis« mit einem auch bei Euch vertriebsmäßig gut aufgestellten Label kooperieren. Daß wir bisher noch nie bei Euch aufgetreten sind, dürfte ein weiterer Grund dafür sein. Diesen Zustand wollen wir so schnell wie möglich ändern. Eine eigene Tournee wird es aber wohl nicht werden, denn das ist momentan kaum finanzierbar, und daher unrealistisch. Da zumindest kleinere Festivalgigs für 2024 aber noch zu haben sind, könnte es aber doch klappen.

http://www.facebook.com/fortressundersiege/

Vorbereitung, Interview & Bearbeitung:
Walter Scheurer

Photo: Fotis Benardo

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