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  UE-Home → History → Online Empire 75 → Interview-Übersicht → ANIMAL DRIVE-Interview last update: 18.03.2024, 21:42:28  

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ANIMAL DRIVE? Nie gehört! Kein Wunder, schließlich hat die Formation bis dato in erster Linie in der Heimat auf sich aufmerksam machen können. Allein durch die Tatsache, daß die überaus talentierte Band aus der kroatischen Metropole Zagreb bei FRONTIERS RECORDS untergekommen ist, sollte sich am bisherigen Status für die Jungs demnächst einiges ändern. Erst recht, weil das Debut »Bite!« seinem Namen alle Ehre macht. Der Dreher enthält einen kraftstrotzenden Mix aus Hard und Heavy Rock und war selbstredend auch das Hauptgesprächsthema als wir Bandgründer, Komponist und Sänger Dino Jelusic zum Interview baten.

ANIMAL DRIVE-Headline

Dino, stell' uns doch bitte mal Dich und Deine Band vor.

Ich bin zwar erst Mitte 20, jedoch schon seit meiner Kindheit musikalisch aktiv. 2003 konnte ich sogar den ersten "Junior Eurovision Song Contest" gewinnen und war überglücklich. Bald darauf kam jedoch der harte Rock in mein Leben, und ich mußte mich erst einmal in dieser Musik zurechtfinden. Das hat ein wenig gedauert, doch inzwischen kann ich auf gemeinsames Schaffen mit der Thrash/Groove Metal-Formation CHAOS ADDICT sowie ein Engagement bei den eher poppig ausgereichten THE RALPH zurückblicken und zudem auch auf STONE LEADERS, eine eher Prog-Metal-lastige Kooperation mit John Macaluso, bei der ich weitere Erfahrung im Prog- und Rockbereich sammeln durfte. ANIMAL DRIVE habe ich ursprünglich als Soloprojekt unter dem Namen DINO & THE MAD DOGS geführt, doch nachdem meine Kollegen Ivan Keller (g), Roko Nikolic-Rokindja (b) und Adrian Boric mit dabei waren, ist eine demokratisch geführte Band daraus geworden. Die mußte zwar inzwischen auch schon wieder umbesetzt werden, doch inzwischen ist wieder alles im Lot.

ANIMAL DRIVE-Bandphoto 1

Da der eine oder andere eingeschworene Rock-Connaisseur Deinen Namen bereits gehört haben dürfte und unabhängig von ANIMAL DRIVE stutzig werden dürfte, wenn dieser erwähnt wird, müssen wir selbstverständlich auch nachhaken, was Du sonst noch so treibst.

Ich hatte ich das Glück vor knapp drei Jahren vom unvergessenen Paul O'Neill für das TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA entdeckt und ausgewählt worden zu sein, worauf ich sehr stolz bin. Es mag zwar unglaublich klingen, aber ich wurde für TSO tatsächlich aus dem Nichts heraus engagiert. Ich erhielt einen Anruf mit der Bitte, mich als Sänger vorzustellen, lieferte vorab die ersten Takes, und prompt wurde mir ein Flug zu einer fünftägigen Audition nach Florida gecheckt. Eine Wahnsinnserfahrung! Und außerdem eine Chance, durch die sich zahlreiche Kontakte ergaben.

Das macht neugierig. Was genau meinst Du damit?

Ich kam in Kontakt mit Jeff Scott Soto. Ich durfte ihn zwar schon zuvor kennenlernen, als mit er mit der von ihm geführten IRON MAIDEN-Tribute-Band mit Musikern aus Serbien und Bosnien hier bei uns gastierte, wirklich eng wurde der Kontakt aber erst durch TSO. Jeff war von meiner Gesangsperformance sehr angetan, worauf ich ihm Material von ANIMAL DRIVE vorspielte. Da er auch von diesen Songs offenbar sehr beeindruckt war, fragte er mich, ob es denn passen würde, daß er die Tracks an FRONTIERS RECORDS weiterleiten würde.

Das Ergebnis liegt uns seit geraumer Zeit vor. Oder passierte da noch etwas anderes dazwischen?

Nein, alles ist binnen kürzester Zeit und schlichtweg perfekt gelaufen. Als Resultat meiner Bekanntschaft mit Jeff flatterte uns nur wenige Wochen später ein Deal ins Haus. Er sollte also definitiv Recht behalten. Dafür sind wir ihm auf ewig dankbar und dürfen ihn auch weiterhin bei diversen Angelegenheiten um Unterstützung bitten.

Jeff ist ja inzwischen auch in der Management-Branche tätig. Auch für Euch?

Nein. Zu unserem Manager ist er nicht geworden, dafür ist er inzwischen auch neben seinen musikalischen Aktivitäten zu sehr ausgelastet. Im Management-Bereich etwa für unsere Kollegen von BIGFOOT, mit denen wir in Zukunft eine gemeinsame Tour in Großbritannien planen.

ANIMAL DRIVE-Bandphoto 2

Wie sieht es denn generell in Sachen Touraktivitäten aus?

Mein Hauptaugenmerk liegt trotz lukrativer Tournee-Verpflichtungen in den Staaten mit dem ORCHESTRA momentan eindeutig bei ANIMAL DRIVE. Da die Konstellation innerhalb des Band-Gefüges perfekt paßt und wir auch einen immensen Motivationsschub nach dem Deal erhalten haben, sind inzwischen Songs für mindestens zwei weitere Alben fertig. Überstürzen wollen wir aber auch nichts, schließlich gilt es nun erst einmal, »Bite!« entsprechend vorzustellen. Ob man uns auch für eine Europatournee engagiert, wissen wir zwar noch nicht, ein Auftritt beim "Frontiers Festival" ist aber jedenfalls schon einmal fixiert.

Das klingt zwar durchaus nach einem Plan, sehr konkret aber nun auch noch nicht. Langeweile dürfte aber dennoch keine aufkommen, oder?

Sicher nicht! Bis dahin werden wir wohl in erster Linie weiterhin Songs komponieren, denn Ideen für Riffs und auch für Texte ergeben sich quasi laufend. Speziell als Lyriker versuche ich, mich weiterhin zu verbessern, denn die Texte sind für mich ein ganz wichtiges Kapitel. Es ist mir nämlich sehr wichtig, damit meine Gefühle auszudrücken.

Das war schon bei »Bite!« so, korrekt?

Exakt! ›Goddamn Marathon‹ etwa handelt von den Strapazen im Musikgeschäft, während ich ›Father‹ aus Dank für die großartige Unterstützung seit meiner Kindheit geschrieben habe. Ich hoffe, das wird von den Fans auch entsprechend aufgenommen. Tracks vorab auf ihre Tauglichkeit zu testen ist hier bei uns in Kroatien nämlich nicht unbedingt einfach. Bei uns ist melodischer Hard Rock und Heavy Metal im Moment nämlich leider so gar nicht angesagt, weshalb wir uns mitunter allein auf weiter Flur fühlen.

http://www.animal-drive.com/

Vorbereitung, Interview & Bearbeitung:
Walter Scheurer

Photos: Josip Markovic

ANIMAL DRIVE im Überblick:
ANIMAL DRIVE – Bite! (Rundling-Review von 2018 aus Online Empire 74)
ANIMAL DRIVE – Online Empire 75-Interview (aus dem Jahr 2018)
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