Ab und zu ragt doch jemand heraus - aus der unendlichen grauen Masse der Downloads, die sich über die Journalisten ergießen und sie zu erdrücken drohen. Und dann ist es freulicherweise auch noch eine unsigned Band, die auf eigene Kosten eine EP augenommen hat und auch bei Mix und Mastering nicht gespart hat, sondern die bewährten Finger von Dan Swanö beauftragt hat. Doch was würde ein knackiger Sound nützen, wenn die Songsubstanz belanglos wäre?

Kein Problem bei TRINITY SITE: Der Frankenvierer macht melodischen Death Metal, der qualitativ in der ersten Liga mitspielt. Gerade bei den hochmelodischen Gitarren geht die Combo sehr phantasievoll zu Werke und läßt »Ex Inferis« zu einem Werk werden, an dem man sich nicht satthören kann.

Ganz gleich ob der eröffnende Titelsong oder ›Shadow Aspect‹ oder ›Forlorn Hope‹ - TRINITY SITE sorgen rundum für Vollbedienung. Einzig der Schlußsong ›Similar To Nothing‹ weist ein paar kurze Unstimmigkeiten auf.

Als stilistischer Vergleich könnten die neueren ARCH ENEMY dienen, doch TRINITY SITE sind zweifelsohne souverän genug, um nie in Abkupferei abzudriften. Kurz: »Ex Inferis« ist ein Muß für alle Genrefreunde, das der Band hoffentlich schon bald zu einem Deal und Beachtung in größerem Maße verhelfen sollte.

Kurz nach Veröffentlichung von »Ex Inferis« haben sich TRINITY SITE übrigens mit Max Ruck verstärkt, der zuvor bei den kürzlich aufgelösten Thrashern INJURED geshoutet hatte. Wollen wir mal hoffen, daß er diesen Job genauso exzellent löst, wie es bislang Gitarrist Jochen Rau getan hat.

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Stefan Glas