Poser-Feiertag! MÖTLEY CRÜE haben in die Hände gespuckt und über ihr eigenes Label MÖTLEY RECORDS ihre kompletten Schandtaten wiederveröffentlicht und dabei natürlich auf jede CD unveröffentlichte Songs, alternative Mixe und Videoclips gepackt - beginnend mit den noch etwas wackligen Anfängen der Herren Vince Neil (v), Mick Mars (g), Nicki Sixx (b) und Tommy Neil (d) auf »Too Fast For Love« ('81), welche man damals ursprünglich auf dem bandeigenen Label LEATHÜR RECORDS veröffentlichte - so schließt sich der Kreis... Es folgt mein persönlicher Favorit »Shout At The Devil« ('83), auf dem man mitreißenden Hit-Heavy mit perfekt und simpel gestricktem Riffing inszenierte.
»Theatre Of Pain« ('85) markierte die Hinwendung zum Glam, die man auf »Girls, Girls, Girls« ('87) perfektionierte und damit erfolgsmäßig seinen Höhepunkt erlebte, der von endlosen Skandal-, Drogen- und Frauengeschichten flankiert wurde. Das nachfolgende Album »Dr. Feelgood« ('89) zeigte die Band wieder ein wenig von ihrer härteren Seite, konnte jedoch nicht verhindern, daß der scheckige Haufen anschließend auseinanderbrach, was eine längere Pause erzwang.
Dann heuerte das sängerlose Trio John Corabi an, doch trotz eines respektablen unbetitelten Albums ('94) sollte dieser Besetzung kaum Erfolg beschert sein. Daher räumte man für »Generation Swine« ('97) die Differenzen mit dem zuvor in Ungnade gefallenen Frontmann Vince Neil aus und trat wieder im klassischen Line-up an - um die schwächste MÖTLEY-Scheibe zu fabrizieren.
Daher kam die CRÜE leider wieder nicht richtig in Tritt, so daß man die nächsten Jahre nutzte, um drei verschiedene Sampler zu veröffentlichen und außerdem Drummer Tommy Lee in die Wüste zu schicken. Daher kann man auf dem bis dato letzten Album »New Tattoo« ('00) den im letzten Jahr an Krebs verstorbenen Randy Castillo an den Drums bewundern. Obgleich es ein erstaunlich gutes Album wurde, kann man aufgrund der danach eingetretenen Funkstille nicht behaupten, daß MÖTLEY CRÜE wieder ready to rock wären. Aber das kann ja noch kommen...