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Mit »Heavy Rock Radio II - Executing The Classic« steht demnächst ein neues Album des als "Workaholics" bekannten Jorn Lande in den Läden. Wie es der Titel bereits verrät, handelt es sich dabei um die Fortsetzung des 2016 aufgelegten Coveralbums »Heavy Rock Radio«. Das Interpretieren fremder Kompositionen ist dem Norweger seit jeher ein persönliches Anliegen, wie er erstmals 2006 mit » Unlocking The Past« und vier Jahre später mit der Ronnie-Tribute-Scheibe »Dio« imposante Manier unter Beweis stellen konnte. Für Gesprächsstoff war also ausreichend gesorgt, als wir den Kerl an einem überaus redseligen Tag erreichen konnten.

Warum hast Du Dich wieder für ein Coveralbum entschieden?

Nun, es ist mir ein Anliegen, nicht nur meine eigene Musik den Leuten anzubieten, sondern sie auch auf Bands, Künstler und Songs hinzuweisen, die mir persönlich am Herzen liegen, die aber nicht ausreichend geschätzt werden. Ich habe es schon immer genossen, mich selbst als Sänger an fremden Songs zu messen. Ich weiß zwar nicht, ob mir das auch gelingt, aber ich finde viele Coverversionen wesentlich besser als die Originale.

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Wie gehst Du denn bei der Songauswahl vor?

Zuallererst einmal muß ich den jeweiligen Song auch wirklich mögen. Nur dann sehe ich mich dazu imstande, auch die entsprechenden Emotionen authentisch zu vermitteln. Und es wäre auch langweilig, wenn man sich beim Singen von Fremdmaterial immer auf die "Nummer Sicher" geht und ausnahmslos auf allseits Bekanntes setzt. Das ist auch der Grund, weshalb ich viele, verhältnismäßig unbekannte Nummern auf die Scheibe gepackt habe.

Ich nehme einmal an, daß Deine persönliche Plattensammlung gigantische Ausmaße hat, oder täusche ich mich da?

Na ja, was ist schon gigantisch? [lacht] Fakt ist jedenfalls, daß ich einer Generation entstamme, für die es noch etwas bedeutet hat, sich ein neues Album anhören zu können und noch mehr, dieses auch zu besitzen. Das ist wohl ein Generationsthema. Nichts gegen das Internet und die Möglichkeiten, wie man heutzutage an Musik kommen kann, aber für mich ist das nichts. Für mich zählen andere Aspekte, als nur die Chance mal eben kurz im Netz in drei Songs von einem neuen Album reinhören zu können. Ich will das ganze Album hören und fühlen! Mit Fühlen meine ich auch das Booklet zu lesen und das Cover in entsprechender Größe betrachten zu können! Deshalb ziehe ich es immer noch vor, mir Alben, die mich interessieren, in möglichst umfangreicher Form zuzulegen.

Damit kann ich mich voll und ganz identifizieren. Kann es sein, daß Du eine ähnliche "Schule" absolviert hast wie meine Wenigkeit? Bei mir war es der große Bruder...

[Lacht] Es scheint tatsächlich so ähnlich gelaufen zu sein, wir sind ja auch in etwa im selben Alter. Dieses Empfinden rührt tatsächlich von meiner Kindheit her. Ich hatte nämlich das Glück, daß der einzige Plattenladen bei uns in der Gegend einem guten Freund und Musikerkollegen meines Vaters gehört hat. Das heißt, ich konnte, wann immer ich Zeit und Lust hatte, dort aufkreuzen und mich einfach so durch den Laden wühlen. Mehr noch, ich mußte noch nicht einmal sofort bezahlen, sondern konnte Alben kurzfristig ausleihen und diejenigen, die mich davon gar nicht angesprochen haben, wieder zurückbringen. Dafür bin ich heute noch dankbar!

Jorn-Sigleshot: Jorn Lande

Das erklärt auch, weshalb man Dich auf jeden Fall zur Spezies der "wandelnden Rocklexika" zählen muß.

Danke, netter Ausdruck. Ja sicher, habe ich mir dadurch viel an Wissen aneignen können. Dieses versuche ich, in Form von Coverversionen weiterzugeben. Nimm' als Beispiel ›Winning‹, das ich für das neue Album aufgenommen habe. Die Nummer stammt im Original von Russ Ballard, meiner Meinung nach einer der talentiertesten Songschreiber überhaupt. Dem Kerl wird jedoch viel zu wenig gehuldigt, obwohl zig seiner Songs Welthits geworden sind, wie etwa ›New Yook Groove‹. Vielleicht gelingt es mir durch meine Interpretation des Songs, wieder mehr Fans auf ihn aufmerksam zu machen. Er hätte es verdient!

http://www.jornlande.com/

Vorbereitung, Interview & Bearbeitung:
Walter Scheurer

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