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DECLAMATORY

Losing Patience With The World

(5-Song-CD-R: Gratis-Download)

Die Berliner DECLAMATORY haben ihre aktuelle EP unter diesem Link für lau ins Netz gestellt und warten nun regelrecht darauf, Interessenten dafür zu finden. Besonders schwierig sollte das für die Jungs nicht sein, denn ihr aktuelles Exponat hat wirklich viel zu bieten. Das Unterfangen, sich mit dem von der Band selbsternannten "Metal 2.0" auseinanderzusetzen, ist nämlich ein sehr angenehmes, denn DECLAMATORY verstehen es durchweg, abwechslungsreiche Tracks zu gestalten, die von einer Fülle an Details leben und dabei niemals zu offensichtlich in eine einzige Richtung tendieren. Das Kunststück, das den Jungs dabei gelingen konnte, ist die Tatsache, daß sich die Tracks allesamt direkt und unmittelbar in den Gehörgängen und im Langzeitgedächtnis einnisten. Der eröffnende Titelsong kommt zunächst ein klein wenig sperrig aus den Boxen und benötigt einige Durchläufe, um endlich zu einem Ohrwurm zu gediehen, aber schon dabei offeriert die Band ihr überaus ambitioniertes Vorgehen hinsichtlich der Kombination von modernen und traditionellen Elementen. Speziell an den Arrangements scheint die Formation lange gearbeitet zu haben, denn diesbezüglich brauchen DECLAMATORY keinerlei Vergleiche zu großen Acts zu scheuen. Der ein wenig experimentell-elektronisch intonierte Brecher ›Empty Eyes‹ hat zudem auch eine fette Portion Groove im Angebot und läßt ein wenig an die letzten Werke aus dem Hause SYMPHORCE denken, wobei Robert gesangstechnisch nicht ganz die Höhen des Andy B. Franck erreicht, mit seinem etwas deftigeren Organ aber nicht minder zu überzeugen weiß. Auf ihrem Verständnis durchweg melodischen Uptempo-Metal mit modernen, experimentellen Klängen zu verquicken, ohne dabei den "Fluß" zu zerstören, legen die Burschen ihre Kompositionen offenbar an, denn auch ›Collapse‹ kommt in besagter Gangart aus den Boxen und erzeugt mächtig Dampf, während in ›The Ferryman‹ hinsichtlich der Gesangsdarbietung sogar ein Hauch Gothic ins Spiel gebracht wurde, während das Riffing dabei mitunter im knüppelharten Stakkato angelegt ist. So unterschiedlich sämtliche Gangarten auch sein mögen, bei DECLAMATORY bemerkt man, daß es durchaus möglich ist, diese völlig problemlos zu kombinieren. Auch die fulminante, im mächtigem Tempo losbretternde Abrißbirne ›War Sell$‹ läßt keinen Zweifel aufkommen, daß wir das Werk von talentierten Songschreibern vernehmen dürfen. Wer sich vorstellen kann, wie Bands wie PERSUADER oder SAVAGE CIRCUS mit reichlich modernen Riffs und vereinzelten Fragmenten von PAIN klingen könnten, liegt hier nicht falsch, wobei es die Berliner mühelos geschafft haben, die Eingängigkeit sämtlicher genannten Formationen unter einen Hut zu bringen.

Dieser Oberhammer zum Abschluß macht schon jetzt Lust auf noch mehr, denn DECLAMATORY präsentieren sich auf »Losing Patience With The World« in Summe als begnadete Truppe, von der wir wohl in Zukunft einiges zu erwarten haben. Daß diese Jungs obendrein lobenswerter Weise den besonders fannahen Weg eingeschlagen haben, erlaube ich mir mit gutem Gewissen gerne nochmals zu erwähnen.

http://www.declamatory.de/

toni.watzinger@googlemail.com

Ab zur Saugung!


Walter Scheurer

 
DECLAMATORY im Überblick:
DECLAMATORY – Losing Patience With The World (Do It Yourself-Review von 2009 aus Online Empire 40)
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