BLACKMORE'S NIGHT – Fires At Midnight
STEAMHAMMER/SPV
Au, das tut weh! Mit ihrem Erstling »Shadow Of The Moon« hatten uns Ritchie Blackmore und seine Lebenspartnerin Candice Night eine grandiose Platte geschenkt, ohne die ich mir mein Leben nicht mehr vorstellen könnte. Auch auf dem Nachfolger »Under A Violet Moon« konnte die Kombination von mittelalterlicher Musik und modernem Rock noch weitgehend überzeugen, wenngleich man eine leichte Tendenz zum belanglosen Tralala notieren mußte. Dennoch hätte niemand damit gerechnet, das sich BLACKMORE'S NIGHT-Album Nummer drei als größte Enttäuschung der letzten Monate entpuppen würde. Zwar war die Tatsache verdächtig, daß man vorab das Bob Dylan-Stück ›The Times They Are A-Changing‹ ausgekoppelt hatte; ganz so als hätten die Schöpfer keinen rechten Glauben an ihr eigenes Material gehabt. Doch jetzt liegen die Fakten auf dem Tisch: »Fires At Midnight« ist todlangweilig ausgefallen und besteht zum Großteil aus seelenlosem Geklimper und leidenschaftslosem Sing-Sang. Würde man in einer Kneipe sitzen und aus einer Ecke würde eine Band diese Musik zupfen, würde man zwar nicht fluchtartig den Raum verlassen, aber von einem Ritchie Blackmore erwartet man einfach mehr als solche Kaffeekränzchen- und Nachttischdeckchenhäkel-Musik. Mit viel gutem Willen kann man die neue BLACKMORE'S NIGHT-Platte noch in die Kategorie "teilweise hörbar" einordnen, da der Opener ›Written In The Sand‹ sehr gut und die angesprochene Coverversion durchaus gelungen ist. Auch der Titelsong sowie ›The Storm‹ könnten ganz annehmbar sein, wenn sie nur halb so lange wären.
Ritchie, jetzt ist es höchste Zeit, die schon länger angedachte RAINBOW-Reunion mit Ronnie James Dio durchzuziehen bevor Du Dich ganz der Lächerlichkeit preisgibst.
http://www.blackmoresnight.com/
Durchschnitt | 4 |