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  UE-Home → History → Online Empire 41 → Review-Überblick → Rundling-Review-Überblick → MOB RESEARCH – »Human City Zoo«-Review last update: 27.03.2024, 15:23:21  

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MOB RESEARCH – Human City Zoo

ECHOZONE/SONY MUSIC

Vor gut zwei Jahren machte sich die Industrial-Ikone Paul Raven an die Arbeit, um ein Projekt mit Namen MOB RESEARCH an den Start zu bringen. Aufgrund seines abrupten Ablebens im Oktober 2007 sollte es dem guten Mann aber leider nicht mehr möglich sein, die Veröffentlichung des Albums »Human City Zoo« auch miterleben zu dürfen, denn Paul verstarb während der Arbeiten zum letzten TREPONEM PAL-Album, weshalb vorliegendes Werk von der übrigen Belegschaft auch zunächst auf Eis gelegt wurde.

Diese Tatsache macht es selbstredend nicht unbedingt einfach, »Human City Zoo« ohne Sentimentalität zu beurteilen, denn in gewisser Weise haben wir es hiermit mit einer Art Vermächtnis des Künstlers Paul Raven zu tun. Neben Paul waren Neo-TROUBLE-Shouter Kory Clarke, Nick Lucero (Baß, unter anderem zuvor bei QUEENS OF THE STONE AGE) und der ehemalige THE MISSION-Gitarrist Mark Thwaite in das Projekt involviert, und diese drei Herrschaften haben das Bandoberhaupt in der Tat gehörig dabei unterstützt, seinen Drang, dreckig rockende Sounds zu kreieren, auch ausleben zu können. Auf »Human City Zoo« wird zumeist deftiger, furztrockener Industrial-Rock dargeboten, der zunächst (auf den ersten zehn Tracks des Albums) in erdiger Variante dargeboten wird, womit dieser "MOB" auch den Traditionalisten einigermaßen ansprechen kann. Doch das ist leider nicht alles, viel eher ist dieses Album geradezu prädestiniert dafür, auch als Vinyl aufgelegt zu werden, denn es folgen sieben Remix-Versionen, die den Begriff "B-Seite" für meinen Geschmack wahrlich repräsentieren, da sich deren Notwendigkeit mir - bei allem Respekt den Künstlern gegenüber - einfach nicht erschließen lassen wollte.

Ich muß gestehen, mich bislang generell nicht unbedingt an jenen Szenegrößen, deren Werk und Wirken maßgeblich von Paul mitgeprägt wurde, wirklich erfreut zu haben, da mir weder MINISTRY, noch KILLING JOKE sonderlich viel gegeben haben, doch MOB RESEARCH wissen - zumindest mit dem ersten Teil dieses Albums - auch meine Wenigkeit anzusprechen. Zum einen weil mich die Ausrichtung des Gesamtsounds von MOB RESEARCH schlichtweg "anspringen" konnte, zum anderen weil ich erkennen konnte, welch' begnadeteter Songwriter Paul Raven gewesen ist, und zum Schluß vor allem deshalb, weil ich einmal mehr feststellen durfte, wie genial die dreckig-rotzige Stimme von Meister Clarke aus den Boxen kommt, die selbst zu weniger "handgemachter" Musik paßt wie die berühmt-berüchtigte Faust aufs Auge.

Schade um diese Band, da hätte wirklich noch viel daraus werden können, doch leider bleibt mir im Endeffekt nicht mehr übrig, als ein trauriges "Rest in Peace, Paul" unter das Kapitel MOB RESEARCH zu schreiben.

http://www.mobresearchinc.com/

info@mobresearchinc.com


Walter Scheurer

 
MOB RESEARCH im Überblick:
MOB RESEARCH – Human City Zoo (Rundling-Review von 2009 aus Online Empire 41)
MOB RESEARCH – News vom 26.07.2007
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