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LES TÉNÈBRES

...And The Waves Came Crushing Down

(4-Song-CD-R: Preis unbekannt)

Dieses Unternehmen wurde ursprünglich von einem jungen Norweger mit Namen Gustav Jørgen Pedersen als ins Leben gerufen, doch lange war er mit seinen Ideen offenbar nicht auf sich alleine angewiesen, denn schon innerhalb kurzer Zeit ist aus LES TÉNÈBRES eine Band geworden. Der hinsichtlich der Herkunft zwar etwas irritierende französische Bandname läßt die Gangart schon im Vorfeld erahnen, wobei sämtliche Gedanken an düstere Klänge im Endeffekt auch in der Tat zutreffend sind. Die mittlerweile zum Quintett angewachsene Formation serviert herrlich trübsinnige Klänge in überwiegend erhabener Doom-Verpackung und kommt zudem auch mit einer Menge an skandinavischer Melancholie aus dem Kreuz, die in durchweg melodisches Songmaterial eingebettet werden konnte. Neben den von der Band selbst angeführten Einflüssen von MY DYING BRIDE - zu denen selbstredend auch noch weitere Trauerweiden-Exemplare jener Machart aus Britannien zu erwähnen sind - die man desöfteren heraushören kann, vermeine ich auch reichlich Inspirationen aus der Heimat und "Nachbarschaft" der Truppe ausfindig gemacht zu haben. Vor allem die späteren Werke von VINTERSORG sind es, die mir im Verlauf der Spielzeit in den Sinn gekommen sind, denn der Osloer Fünfer verbreitet eine ähnliche Atmosphäre. Vor allem im längsten Track, dem Finale ›Om visne blomster og tider som var‹ geistert ein Hauch nordischer Melancholie durch den Raum, und das nicht bloß aufgrund der Texte in der Muttersprache. Dieses Epos rundet im Endeffekt das eindrucksvolle Bild gut ab, das LES TÉNÈBRES entstehen haben lassen, wobei man durchaus anführen kann, daß es schade ist, daß sich die Band nicht häufiger der eigenen Sprache bedient. Aber die Jungs haben keineswegs ein "One Hit"-Album abgeliefert, sondern ein in Summe überaus ansprechendes und abwechslungsreiches Debut.

Während im Opener ›The Storm‹ vorwiegend atmosphärischer Brit-Doom regiert, drosseln die Herrschaften im vielschichtigen ›Remembrance‹ zunächst noch weiter das Tempo, ehe man mächtig auf das Gaspedal steigt und eine Menge Rock-Appeal in die Nummer integrieren konnte. Vor allem der spannungsgeladene Aufbau, nicht zuletzt verursacht durch das häufige Wechseln des Tempos innerhalb der über sieben Minuten Laufzeit, in der auch so manche filigrane und progressive Nuance zu finden ist, macht dieses Stück zu einer wahren Perle. Mit dem Rock-Anteil übertreiben es die Burschen dann leider in ›A Dream Within A Dream‹, das nicht mit den andere Tracks mithalten kann, weil die Intensität aber auch die Atmosphäre schlichtweg flötengegangen sind. Hier erweckt die Band irgendwie den Eindruck, dem Tempo nicht Herr geworden zu sein und es damit übertrieben zu haben.

Da aber der bereits erwähnte Abschlußtrack das Ruder locker wieder herumreißen kann, sollte »..And The Waves Came Crushing Down« von Freunde jedweder Art von dunkelgefärbten, getragenen Melodien unbedingt angetestet werden, denn LES TÉNÈBRES stellen sich damit als überaus ambitionierte Band vor.

http://myspace.com/lestenebres

tenebresband@hotmail.com

dunkelgefärbt


Walter Scheurer

 
LES TÉNÈBRES im Überblick:
LES TÉNÈBRES – ...And The Waves Came Crushing Down (Do It Yourself-Review von 2009 aus Online Empire 40)
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