UNDERGROUND EMPIRE the ONLINE EMPIRE-Titel
  UE-Home → History → Online Empire 40 → Review-Überblick → Rundling-Review-Überblick → Sampler – »Face Your Underground 7«-Review last update: 27.03.2024, 15:23:21  

last Index next

Sampler – Face Your Underground 7

ROTTEN TO THE CORE (Import)

Nur ein knappes Jahr nach Ausgabe 6 steht uns Teil 7 der »Face The Underground«-Sampler-Serie ins Haus, mit der uns die Kollegen von DEATHMETAL.BE (http://www.deathmetal.be/) auf die dortige Szene aufmerksam machen wollen. Besten Dank für die Mühe an die Kollegenschaft von meiner Seite, Eure Compilations haben mich bisher immer wieder dazu angestiftet, ein klein wenig in die Untiefen des belgischen Untergrundes abzutauchen, um nach Perlen zu forschen, woran sich auch in Zukunft nichts ändern wird.

Keinen Grund seine Fühler gen Underground auszustrecken, liefert erst einmal der Einstieg, denn AFTER ALL (http://www.afterall.be/) sind nicht nur längst überregional bekannt, sondern gelten obendrein als eines des momentanen Vorzeige-Exemplare der belgischen Metalszene generell. ›My Own Sacrifice‹ von ihrem aktuellen Dreher »Cult Of Sin« läßt zu Beginn gleich einmal gute Stimmung aufkommen und entpuppt sich im Endeffekt auch als das Highlight dieser Scheibe schlechthin.

Mit Thrash Metal, wenn auch mit weniger Bay Area-Versatzstücken, sondern der eher zeitgemäßen, groovigen Art, geht es mit ALWAYS FALLEN (http://www.myspace.com/alwaysfallenmetal) auch weiter, bevor brutalster Death Metal von MOKER (http://www.myspace.com/mokermetal) serviert wird. ›Reminiscence Of A Psychopath‹ stammt von deren aktueller Scheibe »Total Domination« und geht zwar in Ordnung, fällt im Vergleich zum geradezu imposanten Einstieg ins Geschehen aber doch merklich ab. BATTALION (http://www.myspace.com/battalionsquadcamp), die schon auf Ausgabe 6 zu hören waren, präsentieren in ›Vulcanic Death‹ ein neues Stück und wissen damit erneut, unter Beweis zu stellen, daß sie mit zu den Hoffnungsträgern der belgischen Szene zu nennen sind, wenn von derbem Death/Thrash-Geballer die Rede ist.

Die Brutalo-Deather SUHRIM (http://www.myspace.com/suhrimdeathmetal) versuchen sich dann an einem Cover ihrer "Nachbarn" PESTILENCE, wobei ›Out Of The Body‹ nicht wirklich exemplarisch für das Schaffen der Herrschaften zu bezeichnen ist und zudem auch nicht an die Intensität des Originals heranreicht. Dieser Beitrag ist daher als eher unglücklich und verzichtbar zu bezeichnen. Die Grindcore-Abteilung wir dann erstmals von PUTRID INBRED (http://www.myspace.com/putridinbred) bedient, ihr ›You, Me And Taxidermy‹ kommt für derlei Sounds in geradezu überdimensionaler Länge von fünf Minuten aus den Boxen und sorgt wohl nicht bloß aufgrund des Titels für Lacher. Mit CRIMSON FALLS (http://www.myspace.com/crimsonfalls) stellt sich dann eine Melodic Death Metal-Truppe vor, die ›If I'd Become A Father‹ von ihrem aktuellen Silberling »Fragments Of Awareness« präsentieren darf und sich als überaus talentiert erweist. Zwar lassen sich die Inspirationsquellen aus Südschweden überaus deutlich vernehmen, die Nummer ist aber zumindest ein mächtiger Ohrwurm geworden. DEAD END PATH (http://www.myspace.com/deadendpathmetal) liefern auf brachial getrimmten, aber dennoch im Endeffekt eher unspektakulären Deathcore ins Haus, bevor der Himmel verdunkelt wird und GORATH (http://www.myspace.com/gorathblackmetal) gen Norden verbeugten Schwarzwurzelsound erklingen lassen. Bands vom Schlage SATYRICON scheinen es vorwiegend es zu sein, an denen sich diese Formation anlehnt und damit einen weiteren Farbtupfer auf diesem Sampler abliefern kann.

Noch schwärzer klingen SPECTRE (http://www.myspace.com/spectreblackmetal), die ›Ichor‹ in schleppender CELTIC FROST-Manier eröffnen, um in Folge dann ketzerischen Black Metal in alter norwegischer Tradition darzubieten, dabei allerdings soundtechnisch für das "Lowlight" dieses Albums sorgen. Als wesentlich essentieller entpuppt sich in Folge der atmosphärische Doom/Death Metal von MY LAMENT (http://www.myspace.com/mylamentdoom), der danach auf dem Programm steht. Schade nur, daß ›Shepherd Of Sorrow‹ nach nur fünfeinhalb Minuten ein jähes Ende findet, dieser Truppe hätte ich gerne noch viel länger zugehört. Doch auch YCON (http://www.myspace.com/ycontheband), ein nahezu brandneues Unternehmen mit Mitgliedern von DETEST, ARCTIC FROST und PARAGON IMPURE im Line-up, wissen zu begeistern und kredenzen pechsschwarzen Death Metal in extrem massiver Machart. Von dieser Truppe wird man wohl auch noch einiges zu hören bekommen! BERSERKIR (http://www.myspace.com/berserkirband) haben sich dem melodischen Black Metal mit Keyboards und orchestraler Untermalung verschrieben und sollten wohl in erster Linie bei den DIMMU-JüngerInnen Anklang finden können. Es bleibt schwarz, allerdings lediglich eher sinngemäß, denn COLCOTHAR (http://www.myspace.com/colcothar) besingen in ›Black Sun Rises‹ einen Sonnenaufgang mit Todesmörtel in nur eher dezent angeschwärzter Version, kommen dafür aber um so brachialer aus den Boxen. Auch CREATURE (http://www.myspace.com/creaturebelgium) lassen pechschwarzen Death Metal in ultra-hurtigem Tempo und mit eindeutiger DISSECTION-Schlagseite erklingen, bevor ein Hauch von Wikinger-Romantik Einzug hält: Mit ›Into Valhalla's Hall‹ lassen uns VARANGIAN (http://www.myspace.com/varangianmetal) wissen, das auch sie etwas von Viking Death Metal verstehen und empfehlen sich damit für die Horden an AMON AMARTH-Freaks.

Danach gibt es nochmals eine satte Dosis gepflegtes Grindcore-Geknüppel auf die Ohren und zwar von BLACK BLEEDING (http://www.myspace.com/beerbleeding). ›War Is Fun‹ mutet vom Titel her zwar überaus fragwürdig an, da aber deren musikalische Darbietung auch nicht unbedingt ganz ernstzunehmend klingt, scheint man sich hierbei auch was Titel und Text betrifft wohl mit einem ganz deftigen Augenzwinkern gearbeitet zu haben. Wer an dieser Stelle noch immer nicht völlig entnervt ist, wird zum kollektiven ›Mental Breakdown‹ geladen, das von WITNESS THE END (http://www.myspace.com/witnesstheend) dargeboten wird. Erneut ist hier derbster Grind Programm, wobei man sich sangestechnisch wohl vorwiegend im Schweinestall des benachbarten Bauernhofes inspirieren hat lassen. Nicht minder garstig dann STEENGRUIS (http://www.myspace.com/steengruis), die sich in ›Smoel vol kak‹ der Muttersprache bedienen, um die Lachmuskulatur zu beanspruchen, doch zumindest bei mir ist dieser Versuch leider mißlungen, da vom Gesang (auch ohne Sprachbarriere) so gut wie nichts zu verstehen ist. Aber egal, nach knapp zwei Minuten ist ohnehin Schluß mit lustig, bevor I SCREAM PROTEST (http://www.myspace.com/iscreamprotest) - die entgegen meiner Annahme aufgrund ihres Bandnamens mit Screamo-Zeux nichts am Hut haben - mit brutalem Death Metal in Hausmacherart das bunte Programm beenden.

Den Machern ist erneut ein überaus umfangreicher Überblick gelungen, wobei meiner Meinung nach neben jeder Menge an Licht auch einiges an Schatten zu vernehmen ist. Aber das kann keineswegs die Tatsache abschwächen, daß der belgische Underground überaus aktiv und geradezu quicklebendig ist.


Walter Scheurer

 
© 1989-2024 Underground Empire


last Index next

Stop This War! Support The Victims.
Button: here