THE WISHING TREE – Ostara
E·A·R MUSIC/EDEL
Vor mehr als zwölf Jahren hatte sich MARILLION-Gitarrist Steve Rothery mit der britischen Sängerin Hannah Stobbart unter dem Banner THE WISHING TREE zusammengetan, um seine musikalischen Ideen, die so gar nicht zu seinem Hauptbetätigungsfeld passen wollten, aber dennoch viel zu schade waren, um irgendwo schlichtweg auf ewig archiviert zu werden, auch der Öffentlichkeit vorzutragen. Unter dem Titel »Carnival Of Souls« veröffentlichte das Duo im Jahr 1996 ein Album, das unter dem besagten Projektnamen eingespielt wurde. Nach einer doch etwas längeren Schaffenspause haben die beiden Protagonisten nun ihren "Baum" erneut an den Start gebracht, und »Ostara« lebt erneut von der perfekten Harmonie von Steve und Hannah. Geprägt ist der aktuelle Silberling selbstredend von der herrlich gefühlvollen Gitarre des Masterminds, der sich darauf weit weniger progressiv-rockig zeigt, sondern vielmehr in Richtung Folk/World Music tendiert, aber auch von der unglaublichen Stimme von Hannah, die sich deshalb diesen Job sichern konnte, weil sie Steve einst mit einer Demoversion von Tori Amos' ›Me And A Gun‹ imponieren konnte. Generell ist diese amerikanische Sangesgöttin kein schlechter Verweis, denn auch die Kompositionen von THE WISHING TREE sind zum Teil ähnlich ruhig und tiefschürfend. Hannahs Gesang ist wie geschaffen für die entspannte Stimmung und Atmosphäre der Kompositionen und macht »Ostara« zu einem wahren Klangerlebnis. Proggies mit Hang zu ruhigeren Klängen in teilweise dezenter Folklore-Ausführung und Damengesang fernab jedweder Opern-Ausführung sollten sich an diesem Album ergötzen können, das schon jetzt als Empfehlung für kommende kalte, graue Winterabende vor dem Kamin angesehen werden kann.
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Walter Scheurer
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