WITHIN THE RUINS – Creature
VICTORY RECORDS/SOULFOOD
Die Talentscouts von VICTORY RECORDS waren wieder einmal aktiv und haben im Bundesstaat Massachusetts ein Quintett ausfindig gemacht, das mit seiner derben, aber dennoch spieltechnisch anspruchsvollen Gangart perfekt in den Katalog des Labels paßt. WITHIN THE RUINS, so der Name dieser Truppe, stammen aus Westfield und lärmt seit dem Jahr 2002 gemeinsam. Vorliegendes Debut, das den schlichten Titel »Creature« trägt, ist geprägt von brutalen Passagen, die von regelrecht zerhackten Strukturen durchzogen und von immenser Aggression geprägt wurden. Die Burschen haben sich eigentlich dem Deathcore in sehr anspruchsvoller, frickeliger Bauweise verschrieben, wissen aber auch, mit jeder Menge an verqueren Breaks und Breakdowns, sowie aggressiven Metalcore-Einschüben der brachialen Art aufzufallen. Spieltechnisch ist die Chose mit Sicherheit überaus gelungen, und zudem merkt man merkt den Jungs ihre Fingerfertigkeit an den Instrumenten auch Song für Song an.
Im Vergleich zu unzähligen "Mitbewerbern" lassen WITHIN THE RUINS allerdings Melodien und eingängige Passagen nur sehr sporadisch aufkommen. Anstelle von derlei Elementen verlegen sich die Amis viel eher auf schier unfaßbare Break-Konstrukte und nicht minder verquere Riff-Architektur. Zwar machen WITHIN THE RUINS diesbezüglich alles richtig und lassen auch gar keinen Zweifel an ihrer Kompetenz als Musiker aufkommen, allerdings ist mit den Strukturen leider auch die Nachvollziehbarkeit und Nachhaltigkeit der Songs verlorengegangen. Soll heißen, daß es auch bei intensiver Hingabe immens schwer ist, dem Vortrag der Amis zu folgen, und zumindest meine Wenigkeit ertappte sich immer wieder dabei, erst einmal zu checken, welchen Track die Jungs gerade zelebrieren. Math-/Death-/Metal-Core und Tech-Death-Metal werden ohne Rücksicht auf Verluste querbeet verwurstet, Ideen scheint es in geradezu beängstigender Hülle und Fülle gegeben zu haben, was auch bei Gott nicht jede Band von sich behaupten, aber dennoch können mich WITHIN THE RUINS nicht wirklich überzeugen.
Für das nächste Mal sollte man den Burschen den Rat geben, daß es nicht zwingend notwendig ist, den kompletten kreativen Output innerhalb eines einzigen Albums zu verbraten. Viel eher sollten sie danach trachten, ihre Songs auf den Punkt zu bringen und weiters darüber nachdenken, überschüssige Ideen eventuell für "schlechtere" Zeiten zu konservieren, denn gerade von diesem Übermaß an Kreativität fühlt man sich bei »Creature« förmlich erdrückt.
Zum Abschluß erlaube ich mir auch noch darauf hinzuweisen, daß es beim nächsten Versuch für meine Geringfügigkeit gerne auch eine andere Farbauswahl für das Cover sein darf, aber auch das ist reine Geschmackssache...
http://myspace.com/withintheruins
annehmbar | 7 |
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