Y-Files-Datasheet |
Contents: THEATRE OF TRAGEDY-Rundling-Review: »Storm« |
Date: 10.04.2006 (created), 24.09.2009 (revisited), 22.01.2022 (updated) |
Origin: ONLINE EMPIRE |
Status: unreleased |
Reason: double action |
Task: publish |
Comment: Als Walter zu uns stieß, gab es in den Anfangstagen immer wieder Überschneidungen bei den Reviews, so daß diese unter den Tisch fielen, da die "Y-Files" seinerzeit noch längst nicht so gut "entwickelt" waren wie heute. Doch jetzt sollen diese Texte nach und nach an dieser Stelle veröffentlicht werden, denn mehrere Meinungen zum gleichen Thema können sicherlich nichts schaden. |
Supervisor: i.V. Stefan Glas |
THEATRE OF TRAGEDY – Storm
AFM RECORDS/SOULFOOD
Anstelle des großen Durchbruches, der für die norwegischen Gothic Metaller THEATRE OF TRAGEDY in greifbare Reichweite gerückt war, als ihnen mit Werken wie dem selbstbetitelten Debut und »Velvet Darkness They Fear« ein guter Start in ihre Karriere gelungen war, folgten interne Querelen, Line-up-Wechsel und nicht zuletzt deshalb wohl auch stilistische Veränderungen hin in Richtung elektronischer Musik, die ihnen aber die gewonnenen Fans nicht gerade zubilligten. Was folgte, war die endgültige Trennung von ihrem ehemaligen Aushängeschild Liv Kristine und somit ein Neubeginn. Mit Nell wurde abermals eine Dame am Mikro akquiriert, die auf den Tourneen in den letzten Jahren die alten Songs recht gut zu vermitteln wußte und sich als Gesangstalent outete. Mit neuer Plattenfirma im Rücken erscheint mit »Storm« nun auch der erste Album dieser Liaison. Die elektronisch-experimentelle Zeit scheint vorüber zu sein, denn THEATRE OF TRAGEDY haben abermals fein säuberlichen, vor allem aber druckvoll produzierten Gothic Metal zu bieten. Leider verzichtet Raymond I. Rohonyi in der Zwischenzeit fast gänzlich auf Grunzgesang und kommt stattdessen eher als "Sprecher" zum Einsatz, was zwar irgendwie auch eine passende Atmosphäre erzeugen kann, aber nicht ganz so gelungen wirkt, wie sein Einsatz auf den älteren Scheiben der Truppe. Nell steht ihrer vielgerühmten Vorgängerin stimmlich kaum nach, klingt allerdings besser in das Bandgefüge integriert. Die Songs an sich verfügen zwar nicht ganz über die Hitqualitäten der ersten Phase von THEATRE OF TRAGEDY, in Summe erscheinen die Norweger aber kompakter als je zuvor, da man offenbar nicht ausschließlich Songs komponiert, die der Sängerin auf den Leib geschneidert sind.
Hoffentlich wirkt sich diese musikalische Kompaktheit auch positiv auf das Bandgefüge aus, denn ein weiterer Umschwenk wäre wohl das Ende. So aber hat man sich gefangen und kann getrost in eine hoffnungsvolle Zukunft blicken.
http://www.theatreoftragedy.com/
gut | 11 |